Europäische Netzbetreiber setzen Schwerpunkt auf Nordsee-Netz
Stand: 07.01.2010
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Frankfurt - Der Ausbau des Nordsee-Stromnetzes wird im Zehn-Jahresplan-Entwurf der europäischen Netzbetreiber in der Prioritätenliste sehr weit oben stehen. Dies erklärte der Generalsekretär des Verbands der europäischen Netzbetreiber, Konstantin Staschus, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Donnerstag). Der Ausbau sei wichtig, weil die EU den Anteil erneuerbarer Energien stark ausbauen wolle. "Um die Ziele zu erreichen, muss nach unseren Schätzungen der Anteil regenerativer Energien im Strombereich rund ein Drittel erreichen." Ein großer Teil des Zuwachses werde in den Anrainerstaaten der Nordsee gebaut: Irland, Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark.
Auch die Ostsee sei ein wichtiges Gebiet für Offshore-Anlagen und Netzregelung. Dort arbeiteten mit Unterstützung der EU Deutschland, Dänemark und Schweden an einem Projekt für die Anbindung von Windparks und die Integration in das Landnetz, sagte Staschus der "FAZ". Auf die Frage, ob für die europäischen Ausbaupläne ein zweistelliger Milliardenbetrag ausreiche, wenn die Deutsche Energieagentur die Kosten allein für die Anbindung der deutschen Windparks an das Landnetz auf 7 Milliarden Euro beziffert, verwies Staschus auf den Zehn-Jahres-Plan, der im März vorgestellt werde. Er ergänzte aber, dass die Größenordnung bis zum Jahr 2020 stimmen könne.
Bis die Kabel im Wasser lägen und angeschlossen seien, dauere es mindestens fünf Jahre, häufig auch länger, weil Genehmigungsprozesse Zeit brauchten. Bis 2020 könnten jedoch zumindest wichtige Teile des Netzes in Betrieb sein.