Europa erhält wieder russisches Gas
Stand: 19.01.2009
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Bratislava/Moskau - Europa erhält wieder Gas: Erstmals nach fast zweiwöchigem Lieferstopp hat Gas aus Russland im Transit durch die Ukraine wieder die Europäische Union erreicht. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava bestätigte Wirtschaftsminister Lubomir Jahnatek um 12.00 Uhr MEZ, dass wieder Druck auf den Pipelines sei. Auch der ukrainische Energieversorger Naftogas bestätigte nach Angaben der Agentur Interfax die einwandfreie Durchleitung an der Messstation Uschgorod an der ostslowakischen Grenze. Auch EU-Beobachter sprachen von einem reibungslosen Transit.
Russland hatte nach dem offiziellen Beilegen des Streits mit der Ukraine den Gashahn am frühen Dienstagmorgen wieder geöffnet. Das EU-Mitglied Slowakei mit seinen 5,3 Millionen Einwohnern galt als besonders betroffen von dem erbittert geführten Konflikt. Die Regierung in Bratislava hatte wegen des Totalausfalls den Energienotstand ausgerufen.
Zudem hatte die Slowakei trotz internationaler Kritik erwogen, den erst zu Silvester aufgrund einer EU-Verpflichtung abgeschalteten Atomreaktor in Jaslovske Bohunice wieder hochzufahren. Die Akademie der Wissenschaften in Bratislava schätzt die Schäden durch Produktionsausfälle auf rund eine Milliarde Euro. Wegen des Lieferstopps war der slowakische Regierungschef Robert Fico in der vergangenen Woche zu Krisengesprächen nach Moskau und nach Kiew gereist.