EU will Klimaschutzziele höher stecken
Stand: 05.05.2010
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Düsseldorf - Laut Medienberichten will die Europäische Kommission den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2020 stärker drosseln als bislang vorgesehen. Dies geht aus einer Mitteilung an das Parlament und die Mitgliedstaaten hervor, welche dem "Handelsblatt" vorliegt. Dieses Papier spreche sich dafür aus, das Reduktionsziel auf 30 Prozent anzuheben, was "technisch machbar und ökonomisch wünschenswert"sei.
Bis dato gilt in der europäischen Politik zur Eindämmung des Klimawandels die Formel: 20-20-20. Danach sollen sowohl der Energieverbrauch wie auch die Treibhausgas-Emissionen innerhalb der nächsten zehn Jahre jeweils 20 Prozent zum Referenzjahr 1990 sinken.
Zudem will die EU 2020 ebenso ein Fünftel ihres Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen. Die Anhebung des Ziels zur Senkung des CO2-Ausstoßes von 20 auf 30 Prozent war nur für den Fall vorgesehen, dass es zu einem internationalen Klimaabkommen kommt und andere Industriestaaten wie die USA mitziehen sowie die Schwellenländer angemessene und ihnen mögliche Ziele anstreben.
Der Kommission zufolge macht die Wirtschaftskrise die Maßnahmen für den Klimaschutz billiger. Im vergangenen Jahr hätten die Mitgliedstaaten der EU rund 14 Prozent weniger Treibhausgas produziert. Damit sei man dem Reduktionsziel von 20 Prozent schon näher gekommen.
"Die Rezession hat das Erreichen der Klimaziele um mindestens 30 Prozent, das heißt um etwa 22 Milliarden Euro günstiger gemacht, als man noch vor zwei Jahren geschätzt hat", stellt die Kommission nach Angaben der Zeitung fest.
Zudem führten tendenziell höhere Ölpreise dazu, dass die Bürger Energie effizienter nutzten und deshalb weniger verbrauchten. All das liefere Raum für ambitioniertere Reduktionsziele.