EU-Wettbewerbshüter ermitteln gegen Stromnetzbetreiber Tennet
Stand: 21.03.2018
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Brüssel - Die EU-Wettbewerbshüter nehmen wegen möglicher kartellrechtlicher Verstöße den Stromnetzbetreiber Tennet ins Visier. Eine förmliche Untersuchung sei eingeleitet, teilte die EU-Kommission am Montag mit. Es werde geprüft, ob Tennet unzulässigerweise Übertragungskapazitäten von Dänemark nach Deutschland eingeschränkt habe. Tennet ist den Angaben zufolge der größte der vier deutschen Hochspannungsnetz-Betreiber.
"Energie sollte in Europa ungehindert fließen, so dass der von Windenergieanlagen in einem Land erzeugte Strom von Verbrauchern in einem anderen Mitgliedstaat genutzt werden kann", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. "Die Untersuchung zu Tennet ist Teil unserer Bemühungen, dafür zu sorgen, dass die Netzbetreiber den freien Stromfluss zwischen den Mitgliedstaaten nicht zum Nachteil der europäischen Verbraucher ungerechtfertigt beschränken." Ausländische Stromerzeuger dürften nicht benachteiligt werden.
Brüssel und Tennet arbeiteten nun an einer Reihe von Verpflichtungen und Maßnahmen, um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken auszuräumen, hieß es. Für die Untersuchung gibt es keine verbindliche Frist.