EU-Kommission denkt über Energieeffizienz-Zertifikate nach
Stand: 25.10.2010
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Frankfurt - Bei der Stromerzeugung sollen die Energieunternehmen in der EU nach dem Willen der Europäischen Kommission effizienter vorgehen als bisher. Deshalb sei die Einführung von "Energieeffizienz-Zertifikaten" im Gespräch, die ähnlich wie Emissionszertifikate ausgestaltet werden sollen. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Montag unter Berufung auf ein Strategiepapier zur EU-Energiepolitik.
Das Konzept sieht vor, dass die Unternehmen konkrete Vorgaben für die effizientere Nutzung der von ihnen genutzten Energiequellen erhalten. Wenn sie darüber hinausgehen, erhalten sie Zertifikate, die sie an Unternehmen verkaufen können, die ihre Ziele nicht erreichen.
Solche Systeme gibt es schon in Frankreich, Italien und Großbritannien. Außerdem soll die Genehmigung von neuen Kraftwerken daran geknüpft werden, dass ein hoher Anteil der erzeugten Abwärme genutzt wird. Als nächster Schritt wäre denkbar, die neuen Zertifikate auch auf für Industrieunternehmen einzuführen. Bisher geht ein Großteil der eingesetzten Energie bei der Erzeugung verloren, etwa als Abwärme.
Das größte Energieeinsparpotenzial sieht Oettinger allerdings in der Sanierung alter Gebäude. Doch müsse die EU wegen der oft hohen Investitionskosten finanzielle Anreize für Umbauten setzen und prüfen, inwieweit sie diese steuerlich begünstigen könne. Die Kosten müssten zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt werden, damit sich ein Umbau für den Vermieter lohne. Damit erhält die Bundesregierung Rückenwind aus Brüssel. Sie plant, Mieter stärker an solchen Sanierungen zu beteiligen. Oettinger fordert weiterhin, dass die EU den Ausbau der Energieeffizienz mit Mitteln aus den Strukturfonds fördert.