EU fordert: Regierungen sollen in Netzausbau investieren
Stand: 12.11.2010
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Brüssel/München - Die EU-Kommission will die europäischen Regierungen einem Pressebericht zufolge dazu zwingen, endlich das langjährige Versprechen auf Milliardeninvestitionen in neue Energienetze einzulösen. Sie sollen per Gesetz in die Pflicht genommen werden, bis 2020 Strom-, Gas- und Ölleitungen zu vernetzen und gigantische Transporttrassen zu bauen. Denn ohne leistungsfähige Infrastruktur könne weder die Energiewende geschafft noch der gemeinsame Energiemarkt vollendet werden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Freitagsausgabe.
Die europäische Teilung der Energienetze müsse überwunden werden, heißt es in dem Papier. Der Ausbau der Strom-Infrastruktur in Europa sei dringend erforderlich, um die Klimaziele der Union zu erreichen, zitiert die Zeitung die Experten. Die EU mahnt zur Eile: Für Investitionen gebe es nur ein kleines Zeitfenster. Sonst drohe dem Kontinent großer Schaden. Europa könne seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Kontinenten verlieren.
Die Kosten für neue Hochspannungsleitungen, Pipelines und Energiespeicher sind dem Papier zufolge gewaltig: Eine Billion Euro müsste bis 2020 in den Umbau des Energiesystems investiert werden, allein 600 Milliarden Euro in neue Netze und Speicher. Für Verbraucher könnte die Energie bald teurer werden. Den Großteil der Milliarden sollen zwar die Unternehmen tragen, doch diese dürfen ihre Kosten an die Kunden weiterreichen.