EU-Energiekommissar: Russische Pipeline gefährdet Nabucco nicht
Stand: 09.06.2009
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Bukarest - Die geplante russische Gaspipeline South Stream stellt nach Meinung von EU-Energiekommissar Andris Piebalgs keine Gefahr für die von der EU geförderte Pipeline Nabucco dar. Das erklärte Piebalgs am Dienstag in Bukarest. Ende Juni oder Anfang Juli werde der Rahmenvertrag für die Nabucco-Pipeline unterschrieben werden. Wegen des andauernden russisch-ukrainischen Gaskonflikts könne der nächste Winter "hart" werden, sagte Piebalgs bei einem Treffen mit dem rumänischen Wirtschaftsminister Adriean Videanu.
"Sollte South Stream gebaut werden, wird dies eine weitere Gasversorgungsquelle für Europa sein, das wäre nicht gegen unsere Interessen. Ich sehe nicht, wie dies Nabucco schaden könnte", sagte Piebalgs. Er sehe auch kein Problem darin, dass rumänische Behörden jüngst eine eventuelle Zusammenarbeit mit Russland an South Stream in Aussicht gestellt haben.
Das Projekt South Stream sieht eine Pipeline von Russland durch das Schwarze Meer bis Bulgarien vor, von dort ist eine Leitung bis Italien und Österreich vorgesehen. Dagegen sieht das von der EU bevorzugte Konkurrenz-Projekt Nabucco eine Pipeline vor, die Gas vom Kaspischen Meer über die Türkei, Bulgarien und Rumänien und Ungarn bis Österreich transportiert.
Zum russisch-ukrainischen Gaskonflikt sagte Piebalgs, dass dieser erneut zu einem "harten" Winter führen könne. "Niemand weiß, was passieren wird."