Erste Offshore-Windkraftanlage in der Nordsee
Stand: 15.07.2009
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | AFP
Emden/Borkum - In der Nordsee steht nun die erste deutsche Offshore-Windkraftanlage. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden im neuen Test-Windpark "alpha ventus", 45 Kilometer vor Borkum, die Flügel an der Anlage montiert. Das Baukonsortium von EWE, E.ON und Vattenfall teilte am Mittwoch mit, dass bis zum Jahresende zwölf Windräder mit jeweils fünf Megawatt Leistung dort in Betrieb gehen sollen. Der jährlich produzierte Strom soll dem Verbrauch von etwa 50 000 Haushalten entsprechen.
Bei gutem Wetter mit wenig Wind und glatter See ist derzeit ein Team von 50 Spezialisten auf der Hochsee-Baustelle im Einsatz. Von einer Arbeitsplattform aus wurde der vormontierte Kranz mit den drei Flügeln per Kran an der Gondel befestigt.
Mit der Errichtung der Windkraftanlagen wurde Mitte April begonnen, nachdem ein erster Versuch im August 2008 wegen schlechten Wetters abgebrochen worden war.
Die Investitionssumme waren von 190 auf 250 Millionen Euro angestiegen, nachdem sich der Bau verzögert hatte und die Stahlpreise gestiegen waren.
Gesamtprojektleiter Wilfried Hube sprach von einer "Premiere für die Nutzung der Offshore-Windenergie in Deutschland". Zum ersten Mal würden Anlagen dieser Größe so weit draußen in Wassertiefen von bis zu 30 Metern errichtet, erklärte Hube.
Windenergie auf hoher See gilt als vielversprechende Form erneuerbarer Energie. Befürworter machen geltend, dass der stärkere Wind auf dem Meer die Effizienz der Anlagen erhöhe. Für die kommenden Jahre sind mehrere Großprojekte für Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee geplant.
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