Erschwingliche Preise für Ökostrom
Stand: 09.02.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Ökostrom muss nicht zwangsläufig teurer sein als konventionelle Stromtarife. Über drei Millionen Haushalte werden bereits mit Ökostrom beliefert. Verivox fordert ein einheitliches Gütesiegel, damit der Strom nicht nur günstig, sondern auch wirklich "grün" ist.
Mehr als drei Millionen Haushalte haben sich bereits für einen Ökostromtarif entschieden. Das unabhängige Verbraucherportal Verivox zeigt, dass der Wechsel zu einem grünen Stromtarif nicht zwangsläufig mit einer höheren Jahresrechnung einhergehen muss.
Starkes Verbraucherinteresse an grünem Strom
In den letzten Jahren ist das Interesse der Verbraucher an Ökostrom durch die Atomdebatte und die Energiewende deutlich angestiegen. Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte dieser Trend nach der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011. In den folgenden Wochen stieg der Anteil der Ökostromanfragen bei Verivox auf 80 Prozent des Gesamtvolumens an. In der Zwischenzeit hat sich dieser Wert auf rund 50 Prozent eingependelt.
Ökostromangebot hat sich ausgeweitet
Die allermeisten Stromanbieter in Deutschland haben inzwischen auf das erhöhte Verbraucherinteresse an Ökostrom reagiert. Mittlerweile bieten auch viele örtliche Grundversorger Ökostromtarife an. Der günstigste Ökostromtarif mit Gütesiegel kostet dort bei einem Verbrauch von 4.000 kWh derzeit durchschnittlich 1.020 Euro. Damit liegt der zertifizierte Ökostrom noch unter den Kosten der herkömmlichen Grundversorgung (1.046 Euro), zu deren Konditionen immer noch ein großer Teil der Verbraucher, die sich noch niemals um einen günstigeren Tarif gekümmert haben, versorgt werden.
Durch einen Wechsel zu einem Ökostromanbieter wird noch mehr gespart. Das günstigste verfügbare Angebot (ohne Vorauskasse) für einen Ökostromtarif mit Gütesiegel liegt bei gleichem Jahresverbrauch bei durchschnittlich 771 Euro.
„Durch den Anbieterwechsel können Verbraucher zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie können den Ausbau der Erneuerbaren Energien unterstützen und ihre jährlichen Stromkosten reduzieren“, sagt Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox. „Dennoch hat die Mehrzahl der Verbraucher noch niemals den Stromanbieter gewechselt.“
Immer noch kein einheitliches Gütesiegel
Bei der Entscheidung für einen Ökostromtarif sollten Verbraucher darauf achten, welche Gütesiegel das jeweilige Produkt aufweisen kann. Als strengste Siegel gelten ok power und GrünerStromLabel. Daneben gibt es jedoch eine ganze Reihe anderer Institutionen, wie beispielsweise die TÜV-Gesellschaften, die unterschiedlichste Zertifikate ausstellen. Verivox fordert daher, ebenso wie die Verbraucherzentralen, ein einheitliches Gütesiegel für Ökostrom, das eine schnellere Orientierung ermöglicht.