Erneut Störfall im bulgarischen AKW Kosloduj - Reaktor abgeschaltet
Stand: 02.09.2007
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Sofia (dpa) - Im bulgarischen Atomkraftwerk Kosloduj ist nach einem Störfall ein 1000-Megawatt-Reaktor durch das Notfallsystem abgeschaltet worden. Die Ursache war ein Kurzschluss in der Nacht zum Samstag, wie die Leitung des Kraftwerks mitteilte. Der Störfall betreffe die Verbindung zwischen der Reaktorturbine und dem Generator, sagte der stellvertretende Energieminister Jordan Dimow laut Presseangaben vom Sonntag. Aus der Anlage an der Donau sei keine Strahlung ausgetreten.
Zwei kleinere 440-Megawatt Reaktoren waren unmittelbar vor dem EU- Beitritt des Landes zu Jahresbeginn wegen Sicherheitsbedenken in Brüssel stillgelegt worden. Bulgarien ist seitdem bemüht, von der EU eine Einwilligung für ihre Wiederinbetriebnahme zu bekommen. Sofia befürchtet, dass der Ausfall dieser Reaktoren zu einer Energieknappheit auf dem ganzen Balkan führen könnte, da Bulgarien Strom in seine Nachbarländer exportiert.
Das bulgarische Atomkraftwerk Kosloduj
Hamburg/Sofia (dpa) - Die Reaktoren der Atomanlage von Kosloduj, 150 Kilometer nördlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia gelegen, gelten spätestens seit 1990 als Sicherheitsrisiko. In dem Jahr wurde das 1974 ans Netz gegangene Kernkraftwerk sowjetischer Bauart erstmals von der IAEA begutachtet. Nie zuvor war die Beurteilung eines Atomkraftwerks so negativ ausgefallen, und auch seither ist die Geschichte von Kosloduj eine von ständigen Pannen.
Obwohl das Kraftwerk 40 Prozent des bulgarischen Strombedarfs deckte, akzeptierte die bulgarische Regierung die EU-Bedingung, zwei Reaktoren abzuschalten, um der Gemeinschaft Anfang 2007 beitreten zu dürfen. Seither werden in Kosloduj noch zwei 1000-Megawatt-Blöcke betrieben. Die bulgarische Regierung hat wiederholt versucht, von der EU die Erlaubnis zu bekommen, die alten Reaktorblöcke wieder in Betrieb zu nehmen. Das scheiterte jedoch daran, dass die Abschaltung Teil des EU-Beitrittsvertrags von Bulgarien ist.
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