Erneuerbare decken fast die Hälfte des Strombedarfs
Stand: 05.07.2021
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Obwohl die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in der ersten Hälfte des Jahres 2021 wegen schwächerem Wind zurückgegangen ist, deckten sie rund 43 Prozent des Bruttoinlandstromverbrauchs ab. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Photovoltaik wächst, Flaute bremst Windräder
Die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht rund zwei Prozent angewachsen. Die Erzeugung aus Windenergie (an Land und auf See) ging um allerdings im gleichen Zeitraum um rund 20 Prozent zurück. Das liegt am Wetter: Während im ersten Halbjahr 2020 Rekorde bei der Stromerzeugung aus Solarenergie und Windenergie an Land erreicht wurden, war in diesem Jahr insbesondere das erste Quartal ungewöhnlich windstill und arm an Sonnenstunden.
Stromverbrauch zurück auf Vor-Corona-Niveau
Der erst Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 führte zu einem deutlich niedrigeren Stromverbrauch, während er im ersten Halbjahr 2021 wieder auf üblichem Niveau lag.
Im ersten Halbjahr 2021 lag die Bruttostromerzeugung bei 292 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) – ein Anstieg von fast fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2020: 279 Mrd. kWh). Dem stand ein Stromverbrauch von rund 285 Mrd. kWh gegenüber (1. Halbjahr 2020: 271 Mrd. kWh).
Verband fordert stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien
„Um die ambitionierten Klimaziele im Klimaschutzgesetz und European Green Deal zu erreichen, müssen wir das Ausbautempo deutlich anziehen. Für das höhere CO2-Einsparziel ist ein Anteil von mindestens 70 Prozent Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2030 erforderlich.“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Insgesamt wurden rund 122 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (1. Halbjahr 2020: 137 Mrd. kWh). Davon stammten gut 48 Mrd. kWh aus Wind an Land, 28 Mrd. kWh aus Photovoltaik, gut 22 Mrd. kWh aus Biomasse, fast zwölf Mrd. kWh aus Wind auf See und neun Mrd. kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden 170 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es 142 Mrd. kWh.