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Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben vorerst eingestellt

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | dapd

Berlin - Laut Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag) will die Bundesregierung vorerst Abstand von der weiteren Erkundung des Salzstocks Gorleben als Atomendlager nehmen. "Noch in diesem Jahr" sollen die Arbeiten dort beendet werden, heißt es der Zeitung zufolge in einem Einigungsvorschlag, welchen die Bundesregierung inoffiziell den Ländern unterbreitet habe. "Nach dem Einstellen der Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben findet ein Offenhaltungsbetrieb ohne weitere Erkundungen statt", zitiert die "SZ" aus dem ihr vorliegenden Papier.

Im Zuge von Atomausstieg und Energiewende waren Bund und Länder übereingekommen, mehrere mögliche Standorte für ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll zu prüfen. Seit vier Monaten beraten sie über ein entsprechendes Gesetz, dass zu etwa 90 Prozent fertig ist. Umstritten ist bisher aber, wann und wie der Salzstock im niedersächsischen Gorleben mit anderen Standorten verglichen werden soll. Er wird seit 35 Jahren als einzige Option geprüft.

Nach dem Kompromissvorschlag soll Gorleben nur dann wieder erkundet werden, wenn das nötig wird, um den Salzstock mit anderen Standorten zu vergleichen. Möglich solle allerdings ein "Forschungslaborbetrieb" sein, schreibt die "SZ" weiter. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte der Zeitung: "Die Einigung zwischen Bund und Ländern ist in greifbarer Nähe." Sein Ziel sei es, bis zum Sommer ein Rahmengesetz zu beschließen.

Die Atomkraftgegner im Wendland haben den Vorstoß der Bundesregierung für einen Baustopp in Gorleben zurückgewiesen. Das angebotene Moratorium diene dazu, SPD und Grüne bei den Endlagergesprächen ins Boot zu bekommen, sagte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Freitag.

Gleichzeitig warnte Ehmke die Oppositionsparteien vor dem "vergifteten Vorschlag". Bundesumweltminister Norbert Röttgen halte an Gorleben als Referenzstandort fest. In die Erkundung des Salzstocks seien zudem bereits 1,6 Milliarden Euro geflossen.