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Erdmagnetfeld beeinflusst Treibhauseffekt

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

München - Das Magnetfeld der Erde hat offenbar Einfluss auf das Klima. Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München haben diesen bereits länger vermuteten Zusammenhang in einer Studie mit Meerwasser nachgewiesen. Dieses nimmt weniger Kohlendioxid auf, wenn die Einwirkung eines Magnetfelds schwächer ist. Folglich könnte bei einem schwächer werdenden Erdmagnetfeld - wie es derzeit der Fall ist - mehr von dem Treibhausgas in die Erdatmosphäre gelangen und zu einer Klimaerwärmung beitragen. Zwar war die von den Forschern beobachtete CO2-Menge im Vergleich zum Kohlendioxid-Ausstoß durch den Menschen relativ gering. «Dennoch könnte die Berücksichtigung dieses Faktors dazu beitragen, Klimamodelle zu verbessern», sagt LMU-Geophysiker Michael Winklhofer.  

Die Forscher verwendeten in ihren Versuchen Meerwasser, das sie entgasten und anschließend unterschiedlich starken Magnetfeldern aussetzten, die in der Größenordnung der natürlichen zeitlichen Schwankungen des Erdmagnetfelds lagen. Dabei maßen sie, wie viel Gas die Flüssigkeit aufnahm, wenn sie mit normaler Luft in Kontakt kam.

Die Ergebnisse zeigten, dass selbst kleine Veränderungen des Magnetfelds die Löslichkeit von Gasen im Wasser verändern. «Wenn das Magnetfeld schwächer war, lösten sich 15 Prozent weniger Luft im Wasser als bei einem stärkeren Magnetfeld», erläutert Winklhofer. «Für Kohlendioxid war der beobachtete Effekt sogar doppelt so stark.» Folglich beeinflusse die Stärke des Magnetfelds den Gasaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre.

Laut den Forschern hat die Stärke des Magnetfelds der Erde seit Beginn der Messungen vor 150 Jahren kontinuierlich abgenommen. Gleichwohl sei es absurd, das schwächer werdende Erdmagnetfeld für den Klimawandel verantwortlich zu machen, betont Winklhofer. Eine Abschwächung des Erdmagnetfelds um ein Prozent pro Jahrzehnt würde ihm zufolge dazu führen, dass 0,35 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr mehr freigesetzt werden. Der Beitrag des Menschen zu den CO2-Emissionen in der Atmosphäre sei mit sieben Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr deutlich höher.