Erdkabel statt Höchstspannungsleitung: Bundesrat macht Weg frei
Stand: 11.02.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Der Bundesrat hat heute grünes Licht für vier Erdkabelprojekte beim notwendigen Bau von neuen Stromautobahnen gegeben. Durch die Änderung des Energieleitungsausbaugesetzes (EnLAG) wurden am Freitag die Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfacht.
Damit sollen Erfahrungen mit der Erdkabel-Technologie auf der Höchstspannungsebene gesammelt werden. Da es vielerorts massive Widerstände von Bürgern gegen 380-Kilovolt-Leitungen gibt, werden Erdkabel als Alternative erwogen. Diese sind allerdings zwei- bis zehnmal so teuer wie Freileitungen.
In Deutschland sind wegen des Ökoenergie-Ausbaus nach Angaben der Deutschen Energiegagentur (dena) bis 2020 rund 3600 Kilometer an neuen Stromautobahnen notwendig.
Die Pilotprojekte sind die Leitungen Ganderkesee-St. Hülfe; Diel - Niederrhein (beide Niedersachsen), Wahle-Mecklar (Hessen) sowie Altenfeld-Redwitz (Bayern).
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) begrüßte den Beschluss: "Wer die Klimaschutzziele erreichen will, muss dafür sorgen, dass der Strom aus erneuerbaren Energien bei den Verbrauchern ankommt". Mit Erdkabeln solle der Netzausbau für die Betroffenen vor Ort schonender gestaltet werden, sagte Brüderle. Zugleich gelte es aber auch, die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren.