Erdgas bleibt als Wärmelieferant auf dem Vormarsch
Stand: 11.02.2003
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Essen (dpa/lnw) - Erdgas bleibt in Deutschland als Wärmelieferant auf dem Vormarsch. Bei Neubauten liege die Ausstattungsquote mittlerweile bei über 75 Prozent, sagte der Vertriebsvorstand von Deutschlands grösstem Gashändler Ruhrgas, Michael Pfingsten, am Dienstag bei der Energiemesse "E-world" in Essen. Insgesamt hätten rund 17,1 Millionen Wohnungen oder 46 Prozent eine Erdgasheizung. Am gesamten Energieverbrauch in Deutschland habe Erdgas einen Anteil von 21,7 Prozent.
Zu der Fachmesse werden bis Freitag rund 9000 Besucher erwartet. Unter den 330 Ausstellern sind zahlreiche führende deutsche Energieunternehmen wie E.ON, Ruhrgas, RWE und RAG. Ein Viertel aller Aussteller kommt aus dem Ausland, vor allem aus Grossbritannien, den USA, der Schweiz und Norwegen. Bei einem parallel veranstalteten Fachkongress diskutieren rund 280 Experten aktuelle Fragen der Energiewirtschaft.
NRW-Energieminister Axel Horstmann (SPD) bezeichnete bei der Eröffnung der Messe Nordrhein-Westfalen als bedeutendste Energieregion Europas. In NRW werde ein Drittel des deutschen Stroms produziert und verbraucht. Rund ein Viertel der Beschäftigten der deutschen Energiewirtschaft arbeiteten an Rhein und Ruhr. In NRW würden darüber hinaus zwei Drittel der Braunkohle und 85 Prozent der Steinkohle gefördert.
Der grösste niederländische Strom- und Gaskonzern Nuon geht unterdessen davon aus, sich dauerhaft auf dem deutschen Markt etablieren zu können. Mit mehreren Tochter- und Beteiligungsunternehmen, darunter auch Windparks, sei man bereits präsent, sagte der Vorstandsvorsitzende von Nuon, Ludo van Halderen in Essen. Das Angebot richte sich vor allem an Stadtwerke sowie Industrie- und Gewerbeunternehmen. Hauptzielmarkt im Ausland sei neben Deutschland auch Belgien.
Ein strategisches Ziel von Nuon sei die europäische Marktführerschaft bei erneuerbaren Energien, sagte van Halderen weiter. Das in Amsterdam ansässige Unternehmen erwirtschaftete mit rund 10 000 Beschäftigten im Jahr 2001 einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro. Rund 15 Prozent des Gesamtstromumsatzes entfallen auf die Energieträger Wind, Wasserkraft, Sonne, Biomasse sowie Erd- und Umgebungswärme.
Internet: http://www.e-world-2003.com