Erdbeben nahe Bodensee nach Geothermie-Bohrungen
Stand: 22.07.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Genf - Bohrarbeiten für ein Geothermie-Projekt in der Schweiz haben nahe dem Bodensee offenbar ein leichtes Erdbeben der Stärke 3,6 ausgelöst. Das Beben ereignete sich am Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr in rund vier Kilometer Tiefe unweit der Stadt St. Gallen und stehe "wahrscheinlich in direktem Zusammenhang" mit den dortigen Bohrungen, teilte das Erdbebenzentrum der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich mit. "Weitere Erdbeben in den kommenden Tagen können nicht ausgeschlossen werden", hieß es weiter. Über mögliche Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.
In St. Gallen waren schon in den vergangenen Tagen mehrere Erschütterungen kleineren Ausmaßes gemessen worden. Das neuerliche Beben sei nun in der ganzen Region zu spüren gewesen, teilte das Forschungszentrum mit. Bei einem Beben dieser Stärke und Tiefe könne es zu leichten Gebäudeschäden kommen. Demnach wurde zur gleichen Zeit auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden nahe Herisau ein leichtes Erdbeben gemessen. Den Experten zufolge hatte es eine Stärke von 3,8. Ob es ebenfalls in einem mutmaßlichen Zusammenhang zu den Bohrungen steht, blieb zunächst offen.
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