E.ON will sich laut Medienberichten neu ordnen
Stand: 08.11.2010
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Hamburg/Düsseldorf - E.ON, der größte deutsche Energiekonzern, wird laut "Spiegel"-Informationen radikal umgebaut: E.ON-Chef Johannes Teyssen plant, weite Bereiche des Konzerns umzustrukturieren, renditeschwache Sektoren zu veräußern und Sektoren für Partnerschaften mit anderen Unternehmen zu öffnen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf die neue Konzernstrategie, welche der Aufsichtsrat in den kommenden Tagen beraten wolle.
Ein E.ON-Sprecher sagte am Samstag auf dapd-Anfrage, das Kontrollgremium berate zu Wochenbeginn über die künftige Ausrichtung des Konzerns. Die neue Strategie solle dann am Mittwoch in Düsseldorf präsentiert werden. Zu Einzelheiten des Berichts wollte sich der Sprecher nicht äußern.
Wie der "Spiegel" unter Berufung auf interne Planungen weiter schreibt, will Teyssen sämtliche Konzernbereiche in den nächsten zwei bis drei Jahren auf den Prüfstand stellen. Dabei stünden alle Sektoren zur Disposition, die den Renditezielen des Managements nicht gerecht würden. Selbst Bereiche wie das Gasnetz, das in vielen Regionen flächendeckende Stromverteilnetz oder der E.ON-Vertrieb mit seinen rund 15 Millionen Kunden in Deutschland könnten von den Verkaufs- und Umstrukturierungsplänen betroffen sein.
Die milliardenschweren Verkaufserlöse will Teyssen laut Magazin zu Teilen in wachstumsstarken Märkten außerhalb Europas wie etwa in China oder Brasilien investieren. Mit einem weiteren Teil des Geldes sollten mögliche Rückgänge des Gewinns in den nächsten Jahren kompensiert werden.
In internen Berechnungen gehe E.ON davon aus, dass der Vorsteuergewinn nach einem noch positiv verlaufenden Geschäftsjahr 2010 ohne rigide Gegenmaßnahmen in den nächsten drei Jahren um bis zu 30 Prozent zurückgehen könnte, schreibt der "Spiegel". Damit wäre der geplante Schuldenabbau gefährdet und auch der Aktienkurs dürfte weiter abrutschen.