E.ON will 360 kleine Block-Heizkraftwerke im Norden bauen
Stand: 07.07.2011
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München - Der Energiekonzern E.ON plant, bis 2020 in Norddeutschland rund 360 kleine Block-Heizkraftwerke zu bauen. Diese eignen sich besonders gut für den dezentralen Einsatz in Mehrfamilienhäusern. Die mit Gas betriebenen Anlagen sollen Wärme und Warmwasser direkt vor Ort erzeugen und zusätzlich produzierten Strom für bis zu 20.000 Haushalte auch ins Netz einspeisen. Dies teilte E.ON am Donnerstag in München mit. Das knapp 23 Millionen Euro schwere Projekt tritt damit in Konkurrenz zu ähnlichen Minikraftwerken. Diese bietet der Ökostrom-Anbieter Lichtblick in Zusammenarbeit mit Volkswagen seit Ende vergangenen Jahres an.
"Dezentrale Energieerzeugung wird einen wesentlichen Beitrag zum Umbau der Energieversorgung in Deutschland leisten", begründete der Vorstandsvorsitzende von E.ON, Ingo Luge, das Vorhaben des Konzerns. Wenn es gelingt, die Stromerzeugung aus solchen dezentralen Einheiten durch eine zentrale Steuerung zu bündeln, könnten diese Minianlagen nach Ansicht Luges helfen, die schwankende Einspeisung aus Wind- und Solarenergie auszugleichen. Die Anlagen sollen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern installiert werden.
Die Block-Heizkraftwerke haben einen besonders hohen Wirkungsgrad, weil sie gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Sie stoßen im Vergleich zu getrennten Anlagen weniger des klimaschädlichen Gases CO2 aus. Die E.ON-Anlagen leisten zumeist zwischen fünf und 50 Kilowatt Strom und können insgesamt rund 70.000 Megawattstunden Strom im Jahr produzieren. Damit könnten laut E.ON rund 20.000 Haushalte versorgt werden.
Die Mini-Kraftwerke von Lichtblick arbeiten mit Gasmotoren von VW und eignen sich für Mehrfamilienhäuser mit einem Energiebedarf von mindestens 40.000 Kilowattstunden im Jahr. Lichtblick plant langfristig den Einbau von 100.000 Anlagen in ganz Deutschland, die ebenfalls Strom für das deutsche Netz produzieren können.