E.ON verkauft Beteiligung an Gazprom
Stand: 01.12.2010
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Moskau - Nach über zehn Jahren als größter ausländischer Aktionär hat E.ON Ruhrgas seinen 3,5-Prozent-Anteil an dem russischen Energieriesen Gazprom für 3,4 Milliarden Euro verkauft, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. 2,7 Prozent gingen demnach an die staatliche russische Vnesheconombank (VEB), der Rest wurde über die Börse veräußert.
Ruhrgas hatte bereits seit den 70er Jahren enge Verbindungen zu Gazprom und kaufte sich um die Jahrtausendwende bei dem russischen Energieriesen ein. E.ON Ruhrgas ist seit 2003 die Erdgas-Tochter von E.ON. Zuletzt hatte E.ON Ruhrgas seinen Gazprom-Anteil aber von 6,5 Prozent auf 3,5 Prozent reduziert.
Wie E.ON nun mitteilte, habe der Einstieg bei Gazprom einst dazu gedient, die Partnerschaft der beiden Unternehmen "zu untermauern und die Zusammenarbeit der Unternehmen auszubauen". Mit dem Verkauf werde sich nichts an der Partnerschaft ändern. E.ON verwies darauf, mit Gazprom durch die Beteiligung an mehreren Großprojekten eng verbunden zu sein, so an der Ausbeutung eines riesigen Erdgasfelds in Westsibirien oder am Bau der Gas-Pipeline Nord Stream am Grund der Ostsee.
Bei beiden Projekten hatte es E.ON in den vergangenen Jahren aber hinnehmen müssen, dass die BASF-Tochter Wintershall ebenfalls gleich stark beteiligt wurde. BASF hatte sich zwar niemals direkt bei Gazprom eingekauft. Allerdings hatte Wintershall dem russischen Energieriesen über das Joint Venture Wingas erlaubt, sein Erdgas in Deutschland zu vertreiben.
Laut E.ON steht hinter der Komplett-Veräußerung des Anteils auch ein zuletzt angekündigter Strategieschwenk des Konzerns. So will E.ON künftig stark in aufstrebenden Märkten wie Asien oder Südamerika investieren. Mit dem Erlös aus dem Verkauf sollten neue strategische Investitionen finanziert werden, teilte E.ON mit. Die Russland-Strategie solle sich aber nicht ändern.