E.ON und Telekom vereinbaren Smart Meter-Kooperation
Stand: 30.05.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX
Düsseldorf - E.ON und die Deutsche Telekom haben vereinbart, im Zukunftsgeschäft mit intelligenten Stromnetzen zusammenzuarbeiten. Die Telekom will intelligente Stromzähler - sogenannte Smart Meter - in Verbindung mit Ökostromtarifen des Energiekonzerns in ihren Shops vertreiben, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Telekom wird zudem die Installation der Messtechnik und die Erfassung der Verbrauchsdaten übernehmen.
Vorerst gibt es die Stromzähler in 50 Telekom Shops in Niedersachsen und Bayern. Online oder über das Smartphone können Kunden dann jederzeit den Stromverbrauch einsehen. Dabei gelten zwei unterschiedliche Tarifzeiten - einen teureren tagsüber und einen günstigeren nachts. So sollen die Kunden dazu gebracht werden, Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschinen in verbrauchsärmeren Zeiten anzustellen und so einen Beitrag zu einer effizienteren Auslastung der Stromnetze zu leisten. Es handele sich um einen Test, sagte ein Telekom-Sprecher. "Wenn sich die Geräte gut verkaufen, wird es sie auch in anderen Läden geben."
"Beide Branchen ergänzen sich hervorragend: E.ON bringt neue Energieprodukte auf den Markt", sagte Gabriele Riedmann de Trinidad, Leiterin des Konzerngeschäftsfeldes Energie bei der Telekom. "Die Telekom baut die E.ON Smart Meter ein, überträgt die Verbrauchsdaten und unterstützt im Vertrieb."
Intelligente Stromnetze gelten als Zukunftsmarkt. Mit einer Verbindung von Strom- und Datenfluss wollen die Versorger Verbrauchsdaten zeitnah sammeln und Stromangebot und -nachfrage besser in Einklang bringen. So soll das Netz gleichmäßiger ausgelastet werden. Langfristig ist es das Ziel, dass Haushaltsgeräte genau dann laufen, wenn die Nachfrage nach Strom niedrig und das Angebot etwa bei viel Wind oder Sonnenschein hoch ist. An intelligenten Zählern arbeiten alle großen Versorger und viele Stadtwerke. RWE etwa bietet sein viel beworbenes Smart Home bereits bundesweit an.
Die Telekom will als Dienstleister mitverdienen. Für den Konzern ist der Einstieg als Dienstleister in den Strommarkt ein Geschäftsfeld, in dem sie wachsen und so die sinkenden Umsätze in ihrem Kerngeschäft wettmachen will. Die Telekom-Shops sollen künftig auch Geräte und Dienstleistungen auf dem Gebiet der Gesundheit und der vernetzten Fahrzeuge anbieten. Das sei noch in der Planung, sagte der Sprecher. "Da wird sich in nächster Zeit noch einiges tun."
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