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Eon und RWE präsentieren diese Woche Bilanzen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Essen - Nach Einschätzung von Branchenbeobachtern geht die Talfahrt der deutschen Energieriesen weiter. Die Bilanzvorstellungen diese Woche werden tiefrote Zahlen bringen. Das liegt vor allem an hohen Abschreibungen auf die Großkraftwerke der Konzerne. Mit der eigenen Aufspaltung wollen die Unternehmen das Ruder herumreißen.

Zunächst wird RWE am Dienstag (8.3.) seine Bilanz vorstellen. Dabei dürfte aber vor allem der aktuelle Stand beim Konzernumbau im Mittelpunkt stehen. Denn der Vorstand hatte bereits Mitte Februar die wichtigsten Eckdaten für das vergangene Jahr vorgelegt. So wird unter dem Strich ein Minus von 200 Millionen Euro stehen. Und das, obwohl der Konzern im ersten Quartal noch einen Sondergewinn aus dem Verkauf seiner Ölfördertochter Dea gezogen hatte. Als Folge streicht der Konzern seinen Aktionären die Dividende praktisch komplett, nur für die Vorzugsaktionäre gibt es noch 13 Cent je Aktie.

Ein Ende des Absturzes ist 2016 nicht in Sicht. So soll der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von zuletzt 7 auf 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro sinken. Dabei rechnet RWE mit einem weiteren Verfall der Gewinnanteile seiner Kohle-, Atom- und Gasmeiler. Hinzu kommen dürften weitere Belastungen wegen Problemen im britischen Geschäft.

Ein Tag später folgt Eon

Am Mittwoch ist dann Rivale Eon an der Reihe. Der hatte bereits im dritten Quartal gewaltige Abschreibungen von 8,3 Milliarden Euro vorgenommen. Der Vorstand hat angedeutet, das zum Jahresende noch einmal rund ein halbe Milliarde Euro hinzukommen könnte. Analysten rechnen daher mit einem Fehlbetrag im Gesamtjahr von rund 4,4 Milliarden Euro. Trotzdem hat Eon den Aktionären eine Dividende von 50 Cent je Aktie fest zugesagt. Allerdings ließ Finanzvorstand Michael Sen zuletzt durchblicken, dass in den nächsten Jahren die Ausschüttungen weiter sinken dürften. Der operative Gewinn (Ebitda) dürfte den Analysten zufolge 2015 um knapp 13 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gesunken sein.

Seit dem Jahreswechsel greift bei Eon schon die Neuausrichtung. Das gesamte Geschäft mit großen Kraftwerken wird seitdem von der neuen Gesellschaft Uniper aus Düsseldorf geführt. Das Hauptunternehmen sitzt seitdem in Essen und konzentriert auf erneuerbare Energien und den Vertrieb. Die endgültige Trennung soll bei der Hauptversammlung im Juni beschlossen werden. Danach wird Uniper auch offiziell von Eon abgespalten und danach an der Börse notieren.

Bei RWE haben die Manager fast genau ein Jahr nach Eon ebenfalls eine Aufspaltung beschlossen. Allerdings geht der Konzern etwas anders vor und spaltet das Zukunftsgeschäft mit Ökostrom, Vertrieb und Netzen in einer neue Tochter aus, die dann möglichst zum Jahresende an die Börse gehen soll.