E.ON und RWE planen Verkauf von AKW-Restlaufzeiten
Stand: 03.05.2010
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Hamburg - Die Stromkonzerne RWE und E.ON stehen laut einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" kurz vor einer Einigung beim Verkauf von Restlaufzeiten alter Atomkraftwerke. E.ON habe in der vergangenen Woche dem Essener Konkurrenten ein "letztes, nicht mehr verhandelbares Angebot" für die Übertragung von Laufzeiten seines 2003 vorzeitig stillgelegten Atomkraftwerks in Stade vorgelegt. Die ungenutzten Rechte sollten dem von der Schließung bedrohten RWE-Meiler in Biblis A den Weiterbetrieb garantieren.
Ohne die Übertragung dieser "Fremdlaufzeiten" müsste der RWE-Meiler möglicherweise in den nächsten Monaten vom Netz gehen, hieß es. Ein genereller Beschluss der Bundesregierung über die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke werde erst für Herbst erwartet und könnte für Biblis zu spät kommen. Mit dem ungewöhnlichen Deal wollten die Strommanager ein vorzeitiges Aus des Reaktors verhindern.
Allerdings hätten die Preisvorstellungen von E.ON und RWE in den vergangenen Monaten weit auseinandergelegen, schreibt das Magazin. Jetzt sei ein Abschluss innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen durchaus möglich, heißt es laut "Spiegel" in beiden Unternehmen.
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