E.ON und EU-Kommission legen Streit bei
Stand: 05.02.2010
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Brüssel - Der Kartellstreit zwischen dem Stromversorger E.ON und der EU-Kommission ist endgültig beigelegt: Die Brüsseler Behörde gab dem Konzern am Freitag grünes Licht für den Verkauf seines deutschen Höchstspannungsnetzes an die niederländische Netzgesellschaft Tennet. Die Übernahme beeinträchtige den Wettbewerb auf den wichtigsten Märkten in der EU nicht, entschieden die Kartellwächter. Der Strommarkt in Deutschland stehe Wettbewerbern jetzt offen.
Mit diesem Schritt kommt das rund 10 000 Kilometer lange Höchstspannungsnetz des größten deutschen Stromversorgers in staatliche Hände, denn Tennets einziger Aktionär sind die Niederlande.
Mit dem Verkauf nimmt E.ON nach früheren Angaben 1,1 Milliarden Euro ein. Der Konzern zieht damit zugleich einen Schlussstrich unter eine Abmachung, die er 2008 mit der EU-Kommission ausgehandelt hatte: Sich von 5000 Megawatt an Kraftwerkskapazitäten zu trennen und das Stromnetz abzugeben. Mit diesem Zugeständnis erreichte E.ON die Einstellung des Kartellverfahrens.
Die EU-Kommission hat nun keine Bedenken mehr. Die E.ON-Tochter Transpower Stromübertragungs GmbH (TPS) sei einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland, während Tennet der einzige in den Niederlanden sei, schrieb die Behörde. Tennet sei ein vollständig entflochtener Übertragungsnetzbetreiber und habe folglich kein Interesse daran, Kapazitäten zum Vorteil bestimmter Marktteilnehmer zuzuteilen.