E.ON-Übernahme in Thüringen unter Dach und Fach
Stand: 26.03.2013
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Weimar/Erfurt - Die Übernahme des Strom- und Gasversorgers E.ON Thüringer Energie AG durch die Kommunen kann nach wochenlangem Tauziehen über die Bühne gehen. Am gestrigen Montag wurden die Kreditverträge für das kommunale Großprojekt unterschrieben. Nur Stunden später genehmigte das Landesverwaltungsamt in Weimar das Finanzierungspaket der Kommunen.
Der für die Übernahme gegründete Kommunale Energiezweckverband könne die notwendigen Kredite mit einem Gesamtvolumen von 946,5 Millionen Euro aufnehmen, teilte das Landesverwaltungsamt mit. Damit kann nun der Kaufpreis bezahlt werden. Der E.ON-Konzern hatte den Thüringer Kommunen, die bereits an dem Unternehmen beteiligt sind, seine Regionaltochter zum Kauf angeboten.
Nach Angaben des Vorsitzenden des Kommunalen Energiezweckverbandes (KET), Frank Rostek, beteiligen sich fünf Banken an der Finanzierung, darunter auch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Landesbank hatte zunächst Bedenken angemeldet und höhere Sicherheiten als andere Banken verlangt.
Die Höhe der Darlehensverträge mit den einzelnen Banken sei nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt, sagte Rostek. Einer der größten Kreditgeber ist nun die Thüringer Aufbaubank. Die Förderbank des Landes hatte das Darlehensvolumen für den KET in der vergangenen Woche von 200 Millionen auf 300 Millionen Euro aufgestockt.
Nach dpa-Informationen ist die Helaba nur mit einem vergleichsweise kleinen Betrag an der Finanzierung der E.ON-Übernahme beteiligt. Er soll sich in der Größenordnung von etwa 50 Millionen Euro bewegen. Die KfW als Förderbank des Bundes soll 274 Millionen Euro finanzieren - ausschließlich für den Erwerb von Aktien der E.ON Thüringer Energie AG durch die Kommunen. Zudem beteiligen sich die DKB und die Commerzbank an dem Energie-Großprojekt.
Der Kaufpreis der E.ON-Anteile für die im Energiezweckverband zusammengeschlossenen Kommunen beträgt rund 546 Millionen Euro. Zudem müssen sie Kredite in Höhe von 400 Millionen Euro übernehmen. Bis zum Abschluss des Geschäfts, das sich um fast drei Monate verzögert hat, zahlen die Kommunen täglich 82.000 Euro Zinsen an E.ON. Letztlich sollen knapp 85 Prozent der Aktien von E.ON Thüringen von den Kommunen gehalten werden. Für rund 15 Prozent hat die Thüga AG (München) ihr Interesse angemeldet.