Eon sucht Mitstreiter für Türkeigeschäft
Stand: 17.04.2015
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Düsseldorf - Der Energieversorger Eon hofft Insidern zufolge auf weitere Partner für sein Türkei-Geschäft. Die Investmentbank Goldman Sachs sei mit der Suche nach möglichen Investoren beauftragt worden, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf drei mit der Sache vertraute Personen. Dabei gehe es sowohl um Beteiligungen an einzelnen Anlagen als auch um neue Partner für das Gemeinschaftsunternehmen Enerjisa Enerji, an dem Eon und die türkische Sabanci-Gruppe jeweils die Hälfte der Anteile halten.
Eon und Sabanci hoffen nach Informationen der Insider auf Erlöse von bis zu einer Milliarde US-Dollar durch mögliche Partner. Eine Eon-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern. Sie verwies lediglich auf eine seit längerem bestehende Übereinkunft mit Sabanci, in Zukunft einen Börsengang zu prüfen. Allerdings stehen dafür die Rahmenbedingungen angesichts der schwächelnden türkischen Wirtschaft derzeit schlecht.
Neue Partner hinzuzuholen würde in die ursprüngliche Strategie von Eon passen. Der hochverschuldete Konzern könnte so nämlich eigenes Kapital beim angestrebten Ausbau des Enerjisa-Geschäft schonen. Die Sabanci-Gruppe ließ verkünden, dass eine Verbesserung ihrer Finanzstruktur stetig geprüft werde.
Eon war Anfang 2013 bei Enerjisa eingestiegen und hatte damals die Anteile des österreichischen Versorgers Verbund im Austausch für Wasserkraftwerke in Deutschland übernommen. Damit gelang den Deutschen der Einstieg in den türkischen Markt. Bislang macht das Gemeinschaftsunternehmen aber nur Verluste.
Mit Kohle-, Gas-, Wasser- und Windanlagen kommt Enerjisa derzeit auf Stromerzeugungskapazitäten von rund 2,5 Gigawatt, die langfristig auf 5 Gigawatt ausgebaut werden sollen. Zudem betreibt das Unternehmen umfangreiche Verteilnetze etwa in der Hauptstadt Ankara und beliefert neun Millionen Kunden mit Strom. Im Zuge der geplanten Konzernaufspaltung bei Eon soll das Türkei-Geschäft dem modernen Geschäftsteil zugeordnet werden.