E.ON stärkt Energiegeschäft mit Zukauf in Grossbritannien
Stand: 21.10.2002
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Der Energieriese E.ON hat seine Aktivitäten in Grossbritannien durch einen weiteren Zukauft gestärkt. Für 2,2 Milliarden Euro habe die Tochtergesellschaft Powergen das Vertriebsgeschäft von TXU Europe übernommen, teilte E.ON am Montag in Düsseldorf mit. "Dies ist der entscheidende weitere Wachstumsschritt im britischen Strommarkt", erklärte Vorstandschef Ulrich Hartmann. Der Kauf muss noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Diese habe einem sofortigen Vollzug bereits zugestimmt. TXU ist ein US-amerikanisches Energieunternehmen mit Sitz in Dallas.
Mit der Übernahme baue Powergen ihre Kundenbasis entscheidend aus. Im britischen Strommarkt sei das Unternehmen mit sechs Millionen Kunden jetzt die Nummer eins. Mit rund 2,4 Millionen Kunden steht Powergen im Gasmarkt auf Platz zwei. Der deutliche Zuwachs bei der Kundenzahl stärke die Position von Powergen im attraktiven Endverbrauchergeschäft, hiess es weiter.
Nicht Gegenstand der Transaktion waren das Handelsgeschäft und die Strombezugsverträge von TXU in Grossbritannien. Das US-Unternehmen TXU versorgt in Grossbritannien 5,5 Millionen Kunden und beschäftigt 1900 Menschen. Nach dem Verkauf an Powergen gehört keine der 14 regionalen Stromgesellschaften mehr einem US-Unternehmen. Das Europa-Geschäft von TXU war nach einer Gewinnwartung des US-Mutterhauses Not leidend geworden.
Der Konzern hatte ein dringend benötige Kapitalspritze in Höhe von rund 700 Millionen Dollar verweigert und hofft nun darauf, dass durch den Verkauft in Europa der eigene Bestand gerettet werden kann. In Nordeuropa und Deutschland will TXU weiterhin selbst aktiv bleiben. Zu den deutschen Töchtern der TXU gehören unter anderem die Stadtwerke Kiel und der Stromanbieter ares strom-direkt GmbH.