E.ON muss Stadtwerke-Holding Thüga am Stück verkaufen
Stand: 14.11.2008
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Düsseldorf - Der Energiekonzern E.ON muss seine Stadtwerke-Holding Thüga einem Pressebericht zufolge am Stück verkaufen. Nur bei einer Abgabe zu 100 Prozent könne das Unternehmen einen umfassenden Abstimmungsprozess mit rund 90 kommunalen Partnern verhindern, erfuhr das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) aus Konzernkreisen. Bei einer Veräußerung in Tranchen hätten fast alle Kommunen ein Vorkaufsrecht oder müssten zumindest zustimmen. Bei einer kompletten Abgabe können dagegen nur eine Hand voll Kommunen Rechte gegenüber dem neuen Eigentümer geltend machen, schreibt das Blatt.
E.ON-Chef Wulf Bernotat hatte am Mittwoch bei der Präsentation des Zwischenberichts erstmals bestätigt, dass der Energiekonzern eine Veräußerung der Thüga prüft. Bernotat hatte aber betont, dass E.ON sich alle Optionen offen halte. In der Thüga hatte der Konzern 110 Beteiligungen an Kommunalversorgern in rund 90 Städten gebündelt. Diese kommen gemeinsam auf einen Umsatz von 15,5 Milliarden Euro und versorgen 3,5 Millionen Strom- und 3,9 Millionen Gaskunden. E.ON sieht für sich keine Wachstumschancen mit der Thüga, weil das Bundeskartellamt die Verflechtung mit den Stadtwerken kritisch beäugt.
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