E.ON-Kohlekraftwerksbau in Datteln teilweise gestoppt
Stand: 17.09.2009
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Datteln/Münster - Die Bezirksregierung Münster hat einen teilweisen Baustopp für das Kohlekraftwerk des Energieversorgers E.ON in Datteln (Kreis Recklinghausen) verhängt. Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, darf die fünfte Teilgenehmigung bis zu einem Urteil über neue Klagen zunächst nicht weiter ausgenutzt werden. Dabei geht es um Hilfsdampferzeuger, Ammoniaklager, Aschelager und Siloanlagen. Klagen gegen andere Teilgenehmigungen hätten dagegen keine aufschiebende Wirkung.
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hatte am 3. September den Bebauungsplan für das E.ON-Projekt aufgehoben. Als Grund hatte das OVG unter anderem angeführt, dass die Stadt Vorgaben zum Naturschutz und zum Schutz der Bevölkerung nicht ausreichend beachtet habe. Damit wurde der Klage eines Landwirts aus Waltrop stattgegeben. Aufgrund des OVG-Urteils hatten der Landwirt und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Anträge auf einen sofortigen Baustopp des Vorhabens bei der Bezirksregierung gestellt.
Nach seiner Fertigstellung sollte das Kraftwerk mit einer Leistung von rund 1050 Megawatt eines der größten Steinkohlekraftwerke Europas werden. Die Gesamtinvestition beträgt rund 1,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 sollte das Kraftwerk in Betrieb gehen. Falls die Genehmigung für das Kraftwerk aufgehoben wird, muss E.ON die Anlage zurückbauen und den ursprünglichen Zustand wiederherstellen.