E.ON fordert schlanke Regulierungsbehörde für Energiemarkt
Stand: 30.04.2003
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Essen (dpa/lnw) - E.ON-Chef Ulrich Hartmann hat eine schlanke Regulierungsbehörde für den Energiemarkt gefordert. Der Wettbewerb dürfe nicht durch Überregulierung erstickt werden, sagte der scheidende Konzernchef am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Essen. Nach einer Vorgabe der EU-Kommission muss Deutschland wie die übrigen Länder auch im Zuge der Liberalisierung der Energiemärkte eine solche Behörde bis 2004 einrichten.
Scharf kritisierte der E.ON-Vorstandschef die Energiepolitik der Bundesregierung. Seit 1998 seien die Steuern und Abgaben auf den Energieverbrauch um mehr als 50 Prozent gestiegen. Das mache 20 Milliarden Euro aus. "Mit grossen Anstrengungen eingesparte Energiekosten gehen über die Öko-Steuer an die Rentenkasse - ein Treppenwitz der Liberalisierung", sagte Hartmann.
Mit Ablauf der Hauptversammlung wechselt der E.ON-Chef (64) in den Aufsichtsrat und übergibt sein Amt an Wulf Bernotat. Der 54-Jährige Manager, der zuletzt die E.ON-Logistiktochter Stinnes bis zu deren Verkauf an die Deutsche Bahn AG führte, war Mitte 2002 zum Nachfolger Hartmanns ernannt worden.