E.ON-Chef kündigt Abschied an und bekräftigt Konzernziele
Stand: 06.05.2009
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Essen - E.ON, der größte deutsche Energiekonzern,
Nach der frühzeitigen Ankündigung Bernotats habe E.ON ausreichend Zeit, um in Ruhe über einen Nachfolger zu beraten, sagte Aufsichtsratschef Ulrich Hartmann. Als ein möglicher Kandidat für den Chefposten gilt Bernotats Stellvertreter Johannes Teyssen, der bei E.ON bereits für das operative Tagesgeschäft zuständig ist.
Bernotat begründete seinen Rückzug mit neuen beruflichen Zielen. Er werde im kommenden Jahr 62 Jahre alt und wolle sich dann neuen Herausforderungen «mit internationaler Dimension» stellen. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, «E.ON mit gutem Gewissen an einen Nachfolger zu übergeben». E.ON sei international so breit aufgestellt wie kein anderer Energiekonzern in Europa. Bei seinem Ausscheiden im kommenden Jahr würden «alle Weichen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung» gestellt sein.
Der E.ON-Chef präsentierte den Aktionären ein im vergangenen Jahr um 7,3 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro gestiegenes bereinigtes Ergebnis. Die Dividende soll auf 1,50 Euro je Aktie steigen. Für 2009 strebt der DAX-Konzern ein Ergebnis auf Vorjahresniveau an. Wegen der Wirtschaftskrise reduziert E.ON die bis 2011 vorgesehenen Investitionen um 6 auf 30 Milliarden Euro. Sie sollen aber nachgeholt werden, sagte Bernotat.
Den Stromkunden stellte Bernotat mittelfristig sinkende Strompreise in Aussicht. Die Preise für Öl, Gas und Kohle sowie die Großhandelspreise für Strom seien seit Mitte vergangenen Jahres deutlich gesunken. «Dies wird sich mit zeitlicher Verzögerung auch in den Verbraucherpreisen für Strom und Gas niederschlagen», sagte er. Die Gaspreise habe E.ON seit Jahresbeginn bereits um bis zu 24 Prozent gesenkt.
Von der Politik forderte Bernotat stabile Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung. «Wir können nicht jedes Jahr aufs Neue mit der Bundesnetzagentur darüber verhandeln, ob uns im Netz eine wettbewerbsfähige Rendite zugestanden wird», sagte er. E.ON könne die Unternehmensstrategie «nicht immer wieder den Schwankungen der energiepolitischen Debatte anpassen». Der E.ON-Chef bekräftigte, dass die Kernenergie Teil der europäischen Wachstumsstrategie des Konzern bleibe.