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E.ON-Chef hält weiter Fahnen für Atomkraft hoch

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Essen - E.ON-Vorstandschef Johannes Teyssen hat auf der Hauptversammlung des größten deutschen Energieversorgers ein Plädoyer für die Atomkraft gehalten. Es könne nicht darum gehen, die Brücke der Kernenergie zu verkürzen oder zu verschmälern, so der E.ON-Chef vor rund 4000 Aktionären am Donnerstag in Essen. Jede Alternative zum Energiekonzept der Bundesregierung aus dem Jahr 2010 werde Nachteile haben. Wer die Brücke jetzt nicht mehr wolle, der könne auch keine Maut dafür verlangen, erklärte er mit Blick auf die Brennelementesteuer. Atomkraftgegner trafen sich vor dem Gebäude zu Protesten und empfingen die Aktionäre mit Plakaten und Trillerpfeifen.

Noch für eine beachtliche Zeit würden Atommeiler sowie auch die Flotte von Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen von E.ON zu einer sicheren, umweltverträglichen und wirtschaftlichen Energieversorgung beitragen, sagte Teyssen. E.ON habe aber in Folge der Reaktorkatastrophe in Japan Verständnis dafür, dass die Regierung eine Denkpause verordnet habe. "Wir beteiligen uns ohne Klagedrohungen an dem öffentlichen Diskurs während des dreimonatigen Moratoriums." Auch im Lichte der Erkenntnisse aus Japan genügten die Atomkraftwerke von E.ON den höchsten Sicherheitsansprüchen.

E.ON ist in Deutschland mit sechs Kernkraftwerken und mehreren Beteiligungen an weiteren Anlagen der größte Atomkraftbetreiber. Rund 45 Prozent der gesamten Stromerzeugung aus der Kernenergie kommt in Deutschland von E.ON. Derzeit sind allerdings nur zwei Atommeiler von E.ON am Netz: Zwei Kernkraftwerke befinden sich in planmäßiger Revision, die Atommeiler Isar I und Unterweser wurden im Zuge des Laufzeit-Moratoriums vorübergehend vom Netz genommen.