Hamburg/Düsseldorf (dpa-AFX) E.ON-Chef Wulf Bernotat hat vorgeschlagen, die Hochspannungsnetze in Deutschland in einer einheitlichen Gesellschaft zu bündeln. "Eine Deutsche Netz AG bräuchte allerdings einen entschlossenen Geburtshelfer, und das könnte aus meiner Sicht nur die Bundesregierung sein", sagte der Chef des Energiekonzerns der "Financial Times Deutschland" (Montag). Unterdessen verschärft sich der Tarifstreit bei dem Energieversorger: Für kommenden Mittwoch haben die Gewerkschaften zu Warnstreiks aufgerufen.
E.ON würde die Bundesregierung bei der Gründung einer einheitlichen Gesellschaft unterstützen, hieß es. Mit der geplanten Abgabe des Netzes durch E.ON eröffne sich die Chance für eine "Optimierung der Infrastruktur im Strombereich", sagte der Konzernchef. Sollten sich auch die anderen deutschen
Netzbetreiber zu einem Verkauf entschließen, könnten die Netze und ihr Betrieb in einer Art "Deutsche Netz AG" gebündelt werden. Auch der Verband der großen industriellen Energieverbraucher, VIK, sprach sich für eine einheitliche Netzgesellschaft aus. E.ON hatte Ende Februar überraschend angekündigt, sich freiwillig von seinem Hochspannungsnetz sowie von Kraftwerkskapazitäten mit einer Leistung von 4800 Megawatt trennen zu wollen.