E.ON Bayern bietet sozial schwachen Stromkunden künftig Sondertarif an
Stand: 25.04.2006
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Regensburg (dpa) - Der Energieversorger E.ON Bayern will künftig sozial schwachen Kunden einen stark vergünstigten Stromtarif anbieten. Dieser Sozialtarif werde derzeit zusammen mit caritativen Einrichtungen entwickelt und werde den Betroffenen Einsparungen von etwa 40 Prozent bringen, sagte E.ON-Bayern-Vorstandsvorsitzender Peter Deml am Dienstag in Regensburg. Insgesamt sollen mindestens 10 000 Kunden diesen Tarif erhalten können. Die Subventionierung werde das Unternehmen mehrere Millionen Euro pro Jahr kosten.
Beim Stromabsatz musste der Regionalversorger 2005 einen Rückgang um rund 6 Prozent auf 27,9 Milliarden Kilowattstunden hinnehmen. Dies sei allerdings durch Sondereffekte bedingt gewesen, sagte Deml. So sei die Belieferung der Ingolstädter Audi-Werke an eine andere E.ON-Konzerntochter abgegeben worden. Zudem hätten die Stadtwerke wegen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes mehr Alternativstrom bezogen und damit weniger ihres Bedarfes bei E.ON Bayern gedeckt.
Trotz des geringeren Stromverkaufs konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr den Umsatz um rund 385 Millionen Euro auf 2,96 Milliarden Euro steigern. Grund dafür war insbesondere die Übernahme von drei regionalen Gasgesellschaften. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich um fast 22 auf 256,8 Millionen Euro. Insgesamt hat der Energielieferant rund 3600 Mitarbeiter.
Im Bereich der Gasversorgung will E.ON Bayern verstärkt auf Biogasanlagen setzen. "Die Biogastechnologie macht hervorragende Fortschritte", sagte Deml. Landwirte sollen künftig für E.ON-Anlagen spezielle Getreidesorten anbauen, die dann zur Vergärung eingesetzt werden. Bis Ende 2007 will das Unternehmen 10 Millionen Euro in neue Biogaswerkeinvestieren, die erste Anlage soll in den nächsten Monaten in Schwandorf in Betrieb gehen.