Energiewende mit Augenmaß: Rösler fordert neue Kohlekraftwerke
Stand: 06.01.2012
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Stuttgart - Die Energiewende macht den Neubau von klimaschädlichen Kohlekraftwerken nötig. Davon ist zumindest der FDP-Chef Philipp Rösler überzeugt. "Wer aus der Kernenergie aussteigen will, der muss auch in fossile Kraftwerke einsteigen. Alles andere wäre unseriös", erklärte er beim traditionellen Dreikönigstreffen am Freitag in Stuttgart. Zugleich fordert er ein Ende der "Übersubventionierung" der Solarenergie.
"Ich erwarte von denjenigen, die in den letzten 20, 30 Jahren gegen Kernenergie demonstriert haben, dass sie jetzt fest an meiner Seite stehen, wenn wir neue Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke und 4500 Kilometer neue Netze bauen", sagte der Bundeswirtschaftsminister.
Solarenergie ist übersubventioniert
Rösler bekräftigte, dass die Solarförderung gekappt werden muss. "Fünfzig Prozent des Fördervolumens aus der Umlage für erneuerbare Energien entfallen auf die Photovoltaik", sagte Rösler. Dabei trage diese nur drei Prozent zur Stromversorgung bei. "Eine solche Übersubventionierung hat mit Marktwirtschaft nichts zu tun. Deshalb ist es richtig, dass wir dies beenden wollen."
Rösler streitet seit Wochen mit Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) über die richtigen Akzente bei der Energiewende. Die Opposition wirft Rösler vor, die Energiewende zu torpedieren - so blockiert er etwa Vorschläge der EU-Kommission für mehr Energieeinsparung. Rösler hingegen betont, es gehe um eine Energiewende mit Augenmaß - die Industrie dürfe nicht vertrieben werden. "Es geht jetzt um die Existenzgrundlage unseres Landes. Und nicht um Ideologien."