Energiewende: dena fordert Steuerrabatt für Gebäudesanierung
Stand: 25.08.2011
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Berlin - Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hält angesichts des Bund-Länder-Streits um die Gebäudesanierung wichtige Ziele bei der deutschen Energiewende für gefährdet. Notwendig sei in den nächsten Jahren ein Gesamtförderpaket von bis zu fünf Milliarden Euro jährlich, erklärte dena-Geschäftsführer Stephan Kohler der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist erforderlich, um die Energieeffizienzziele zu erreichen." Mit einem steuerlichen Abschreibungsmodell würden sich die Ziele für mehr Energieeinsparungen in Gebäuden schneller erreichen lassen, so der Energiefachmann.
Nach der Ablehnung einer Steuer-Abschreibung von jährlichen zehn Prozent der Sanierungskosten durch die Bundesländer will die Bundesregierung dem Vernehmen nach aber nicht versuchen, über den Vermittlungsausschuss doch noch einen Kompromiss zu suchen. Daher bleibt vorerst nur das bisherige Förderprogramm, das 2012 von derzeit 936 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro aufgestockt werden soll.
Kohler betonte, das Ziel der Regierung, bis 2020 im Gebäudebereich 20 Prozent an Energie einzusparen, sei aber nur mit einer Verdopplung der energetischen Sanierungsrate zu erreichen. "Energiewende ist für viele Leute: Wir schalten Atomkraftwerke ab, und bauen Photovoltaik und Windenergie zu. Aber damit erreichen wir nicht die ebenfalls geplanten 40 Prozent an CO2-Einsparung bis 2020", unterstrich Kohler die Bedeutung einer Gebäudesanierungsoffensive. Zugleich habe eine massivere Förderung einen hohen wirtschaftlichen Nutzen: "Wir haben pro Förder-Euro noch sechs bis sieben Euro privater Investitionen".
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