Energieversorgung im Winter "angespannt, aber beherrschbar"
Stand: 19.11.2012
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Berlin - Die Energieversorgung in Deutschland ist für den Winter gerüstet. Das berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag unter Berufung auf ein internes Papier des Bundeswirtschaftsministeriums.
Die Situation werde im kommenden Winter "angespannt, aber beherrschbar" sein, zitierte das Blatt. Das interne Papier des Bundeswirtschaftsministeriums beruft sich auf umfangreiche Berechnungen der Bundesnetzagentur. Dabei seien sowohl besonders kalte, trübe und windstille Wintertage wie auch der Ausfall einer Höchstspannungsleitung simuliert worden.
Den Berechnungen zufolge wären an einem solchen Tag 2,4 Gigawatt Stromreserve nötig, also Kraftwerke, die im Ernstfall schnell hochgefahren werden müssten. Die Betreiber der großen deutschen Stromnetze haben dem Bericht zufolge bereits ein halbes Dutzend Notkraftwerke fest als Reserve gebucht, und zwar in Mannheim, bei München, in Mainz sowie in Karlsruhe. Wie bereits im vergangenen Winter sollen im Notfall auch Kraftwerke in Österreich Strom zuliefern. Die Gesamtleistung der Notreserve liegt dem Bericht zufolge bei 2,5 Gigawatt.
Im vergangenen Winter hatte das deutsche Energieversorgungssystem angesichts einer mehrwöchigen extremen Kältewelle an seiner Leistungsgrenze gearbeitet. Nur durch das Anzapfen auch ausländischer Kraftwerke und Stromnetze konnte die Sicherheit der Versorgung in Deutschland nach Angaben der Netzbetreiber gewährleistet werden. An zehn Tagen mussten auch Reservekraftwerke hierzulande und in Österreich angefahren werden.