Energieverbraucher wünschen sich intelligente Stromzähler
Stand: 20.01.2010
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Berlin - Ein Großteil der deutschen Energieverbraucher wünschen sich von ihrem Energieversorger den Einbau eines intelligenten Stromzählers. Sie erhoffen sich dadurch eine deutliche Entlastung der Haushaltskasse, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa unter 1002 privaten Stromverbrauchern im Auftrag der Beratungsgesellschaft Accenture hervorgeht. "Energieversorger sollten daher jetzt maßgeschneiderte, an die jeweilige Auslastung des Stromnetzes angepasste Tarife und Produkte anbieten, um Kunden zu binden und ihre Innovationskraft unter Beweis zu stellen", sagte Accenture-Experte Thomas Lenke.
Intelligente Stromzähler sollen dafür sorgen, dass Verbraucher Energie effizienter nutzen und die Stromnetze stabiler ausgelastet sind. Dies soll etwa dadurch geschehen, dass Waschmaschinen oder Geschirrspüler dann laufen, wenn der Strompreis besonders niedrig ist. Deshalb müssen nach Ansicht des Accenture-Experten die Versorger eine Kommunikationsinfrastruktur bereitstellen, die den Geräten die entsprechenden Informationen geben. Diese digitalen Technologien werden laut Lenke die Versorgungswirtschaft in ihrer Infrastruktur und ihren Arbeitsabläufen gravierend verändern.
Zugleich können sich 84 Prozent der Verbraucher vorstellen, ihren Strom künftig selbst zu produzieren. Auch hier sieht Accenture die Unternehmen in der Pflicht. "Wollen Energieversorger und Netzbetreiber ihre Netze auf den immer größer werdenden Anteil dezentraler Energieerzeugung in der Niederspannungsebene vorbereiten, müssen sie schon jetzt massiv in eine Modernisierung der vorhandenen Infrastruktur investieren", sagt Lenke. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis sich intelligente Netze hierzulande durchsetzten und sich daraus ein höchst lukratives Geschäft entwickle. "Die deutschen Versorger könnten mehr tun. Sie experimentieren viel, aber bringen noch nicht wirklich genug kommerziell zu Anwendung."