Energieverbrauch in Deutschland so niedrig wie Anfang der 70er
Stand: 22.12.2009
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Köln/Berlin - Der Energieverbrauch in Deutschland ist in diesem Jahr durch die Wirtschaftskrise auf den tiefsten Stand seit fast 40 Jahren gefallen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr wurden 6,5 Prozent weniger Primärenergie genutzt als 2008. Das teilte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) am Montag in Köln mit. Das erreichte Niveau sei das niedrigste seit Anfang der siebziger Jahre. Der Anteil an erneuerbaren Energien stieg binnen Jahresfrist von 8,2 auf 9 Prozent. Die Atomkraft deckte etwa 11 Prozent des gesamten Bedarfs.
Besonders stark, um 18 Prozent, sank der Verbrauch von Steinkohle - auf 50,3 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE). Dies spiegele den geringeren Bedarf der Eisen- und Stahlindustrie wider, hieß es. Insgesamt ermittelte die AGEB für 2009 einen Verbrauch von 453 Millionen Tonnen SKE. Wichtigster Energieträger blieb mit einem Anteil von 34,6 Prozent am Energiemix das Mineralöl, dessen Verbrauch in diesem Jahr um 5,8 Prozent zurückging.
Unter Primärenergie versteht man jene Energie, die in natürlichen Formen wie Kohle, Gas oder Wind steckt. Davon unterschieden wird die Sekundärenergie, die etwa als Kraftstoff, Kohlenbrikett oder Strom beim Verbraucher ankommt. Die AGEB wird von vier großen Energieverbänden und drei Forschungsinstituten getragen.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) stellte in Berlin fest: "Der rückläufige Energieverbrauch ist vor allem rezessionsbedingt. Bei einem Anspringen der Wirtschaft wird der Energiebedarf wieder ansteigen." Darum seit es wichtig, über mehr Effizienz und Energiesparen den Verbrauch weiter zu begrenzen.