Energieverband: Rahmenbedingungen zur Energiewende fehlen
Stand: 13.08.2014
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Berlin - Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat kritisiert, dass deutsche Politiker die Herausforderungen der Energiewende nicht richtig einschätzten. Es fehlten wichtige Investitionen und gesetzliche Rahmenbedingungen. Es müsse sich "viel mehr verändern", als nur immerzu neue Anlagen für erneuerbare Stromerzeugung dazuzubauen, sagte BDEW-Präsident, Johannes Kempmann, am Mittwoch im Deutschlandradio.
Es mangele etwa an den Voraussetzungen für den dringend benötigten Ausbau der Stromnetze, um den Öko-Strom auch transportieren zu können, sagte Kempmann. Allein in die Trassen müssten in den kommenden zehn Jahren rund 25 Milliarden Euro investiert werden. "Dafür fehlen aber die politischen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen, um diese Investitionen wirklich durchführen zu können", fügte er an. Zu kritisieren sei außerdem eine mangelnde politische Verlässlichkeit, an einer einmal getroffenen Einigung auf große Stromtrassen auch festzuhalten.
Sorge um Versorgungssicherheit
Neben einem geregelten Netzausbau fehlt nach Kempmanns Auffassung auch eine Planung, wann und wo neue konventionelle Kraftwerke gebaut werden sollen. Dabei würden diese weiter "dringend" gebraucht, um künftig auch Störungen in den Netzausbau ausgleichen zu können. Zugleich verdienten solche Kraftwerke immer weniger Geld und immer mehr würden stillgelegt. "Da mache ich mir schon große Sorgen über die Frage der Versorgungssicherheit in der Zukunft", sagte Kempmann dem Sender. Der Verband vertritt gut 1800 Energie- und Wasserunternehmen.