Energiesparlampen werden bis zu 25 Prozent teurer
Stand: 31.08.2011
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München - Im Zuge des Verbots der 60-Watt-Glühbirne hat der Leuchtmittel-Hersteller Osram eine Preiserhöhung für Energiesparlampen angekündigt. Inklusive einer Preisanhebung vom Frühjahr verteuern sich nach Angaben von Osram-Sprecher Stefan Schmidt Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren um bis zu 25 Prozent. Hintergrund sei nicht das Glühbirnenverbot sondern der sprunghafte Anstieg der Rohstoffpreise: "Seltene Erden sind in den vergangenen zwölf Monaten um 700 Prozent teurer geworden."
Für die Produktion der Leuchtmittel würden vor allem Lanthan, Europium, Terbium und Yttrium aus der Gruppe der seltenen Erden benötigt, erläuterte Schmidt am Mittwoch gegenüber dpa. Den Osram-Kunden sei die Preiserhöhung schon vor einigen Wochen angekündigt worden. Ob und wie stark diese Preiserhöhungen an die Verbraucher weitergegeben würden, liege allerdings beim Handel, sagte Schmidt weiter. Osram-Vorstand Martin Goetzeler hatte zuvor der «Financial Times Deutschland» erklärt, er rechne mit Preissteigerungen in der gesamten Branche.
Der Zeitung zufolge will der niederländische Weltmarktführer Philips zum 1. Oktober ebenfalls mit einer Preiserhöhung nachziehen. Auf dpa-Anfrage nahm der Konzern am Mittwoch zunächst nicht dazu Stellung.
Die sogenannten seltenen Erden sind Metall-Rohstoffe mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Diese machen sie unentbehrlich für die Herstellung vieler Hightech-Produkte wie etwa Handys, Computer-Chips, Flachbildschirme oder Touchscreens bei Navigationsgeräten. Sie werden auch in Batterien, Magneten, Glasfaserkabel, Katalysatoren und eben in Energiesparlampen eingesetzt.
Die Weltproduktion der seltenen Erden lag zuletzt bei etwa 160.000 Tonnen. Bis zu 97 Prozent der weltweiten Förderung und des Angebots kommen aus China, das aber den Export künstlich drosselt und damit auch den Ärger der Welthandelsorganisation auf sich zieht. In Europa gibt es nur unbedeutende Vorkommen. Wegen der technologischen Innovationen steigt die Nachfrage enorm. Deshalb sind Engpässe bei einzelnen seltenen Erden in den nächsten Jahren nicht auszuschließen.
Ab diesem Donnerstag dürfen EU-weit keine herkömmlichen Glühbirnen mit mehr als 40 Watt in den Handel kommen. Dadurch dürfte die Nachfrage der Verbraucher nach Energiesparlampen deutlich ansteigen. Befürworter hatten bisher argumentiert, die wesentlich teureren Energiesparlampen wären nicht nur effizienter, sondern aufgrund ihrer längeren Haltbarkeit unterm Strich auch günstiger für die Verbraucher. Allerdings halten Kritiker dagegen, dass dies für viele Haushalte nicht zutrifft.