Energiesparen und Wasser
Stand: 16.09.2008
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Warmes Wasser aus der Leitung
Der Wirkungsgrad und die Kosten für warmes Wasser aus der Zentralheizung sind günstiger als bei elektrisch erwärmtem Wasser. Für Tee, Kaffee oder zum Kochen sollte man daher gleich warmes Wasser aus der Leitung entnehmen. Dies ist obendrein zeitsparend, da es schneller kocht. Wenn Sie diesen Tipp beherzigen, können Sie im Jahr immerhin 6 Euro sparen. Die genannte Einsparung errechnet sich übrigens folgendermaßen: Täglich werden etwa drei Liter für Tee, Kaffee und zum Kochen benutzt. Das Wasser kommt aus dem Warmwasserhahn mit etwa 50 Grad anstatt aus dem Kaltwasserhahn mit 12 Grad. Die Erwärmung von 12 auf 50 Grad erfolgt dann über die Zentralheizung für 6 Cent je Kilowattstunde anstelle mit Strom für rund 18 Cent. Warmes Wasser muss nicht höher als auf 60 Grad erwärmt werden. Wer die Temperatur am Boiler und Durchlauferhitzer danach einstellt, kann so leicht Wasserkosten sparen. Wer einen neuen Durchlauferhitzer benötigt, sollte ein elektronisch gesteuertes Gerät wählen. Mit diesen kann die Temperatur des Wassers genau gesteuert werden. Am umweltfreundlichsten ist die Warmwasserbereitung mit Hilfe einer Solaranlage.
Wasch- und Spülmaschine an Warmwasser anschließen
Wird eine Waschmaschine oder Spülmaschine direkt an die Warmwasserleitung angeschlossen, lässt sich Energie sparen. "Das ist dann sinnvoll, wenn das zugeführte Wasser nicht elektrisch erwärmt wurde", sagt Lothar Wagner, Energiespar-Experte beim Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) in Köln. Ein solcher Anschluss lohnt sich besonders bei der Einbeziehung einer Solaranlage, aber auch bei einer Warmwassererzeugung mit Pelletheizung, Gas oder bei Fernwärme. Prinzipell gilt, dass alle nicht elektrischen Wärmeerzeuger die Primärenergie besser ausnutzen. Bevor die Wasch- oder Spülmaschine an die Warmwasserleitung angeschlossen wird, sollte man sich aber beim Hersteller erkundigen, ob das Gerät dafür geeignet ist. Für Waschmaschinen ohne Warmwasseranschluss gibt es auch spezielle Vorschaltgeräte. Daneben muss darauf geachtet werden, dass die Warmwasserleitung vom Speicher zum Gerät nicht zu lang ist, denn in diesem Falle kommt zunächst auch nur kaltes Wasser an. So stünde kaltes Wasser im Gerät, während das warme Wasser ohne Nutzen wieder abkühlt. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Zirkulationspumpe der Maschine kurz vorher laufen zu lassen, um sicherzugehen, dass heißes Wasser in das Gerät fließt.
Sparen mit der Waschmaschine
Der Energieverbrauch lässt sich auch beim Waschen reduzieren. So reichen bei der Waschmaschine 60 Grad für normal verschmutzte Wäsche völlig aus. Ein Waschgang mit 65 statt 95 Grad spart etwa 30 Prozent Strom. Ein Verzicht auf die Vorwäsche spart weitere 20 bis 30 Prozent. Es lohnt sich aus Energiesparsicht nur mit einer vollen Maschine zu waschen. Außerdem sollten Sparprogramme aktiviert werden. Schonwaschgänge sind übrigens teuer. Sie schlagen mit dem fünffachen Wasserverbrauch und etwa vierfachen Stromverbrauch kräftig zu Buche. Beim anschließenden Trocknen stellt sich die Frage, ob es wirklich immer der Trockner sein muss. Wenn es gar nicht ohne dieses Gerät geht, sollte mit weniger Hitze getrocknet werden. Das ist gut für die Wäsche und den Geldbeutel. Die jährlichen Stromkosten von Wäschetrocknern liegen nämlich bei etwa 50 Euro pro Familie. Jeder Trockengang kostet durchschnittlich 50 Cent. Die größten Einsparmöglichkeiten liegen in der Schleuderleistung der Waschmaschine. Wird die Wäsche mit 1600 Umdrehungen pro Minute statt mit 900 Umdrehungen geschleudert, führt das zu einer Stromeinsparung von 25 Prozent. Trockner sollten vollständig gefüllt werden und die Wäsche nach gleicher Beschaffenheit und Dicke vorsortiert werden. Beim Neukauf einer Waschmaschine sollte auf einen Feuchtesensor geachtet werden, da bei einer Zeitsteuerung die optimale Trockenzeit nicht voreingestellt werden kann. Der sparsamste Trockner ist aber in jedem Falle die Wäscheleine. Hier wird die Wäsche kostenlos unter Einsatz von Wind –und Sonnenenergie getrocknet.
Wassersparen - acht unkomplizierte Tipps
- Duschen statt Baden. Während bei einem Bad mindestens 150 Liter verbraucht werden, schlägt das Duschen nur mit rund 35 Litern zu Buche.
- Beim Duschen sollte während des Einseifens das Wasser abgestellt werden.
- Durchflussmengenregler reduzieren den Wasserverbrauch an Duschköpfen und Waschbeckenarmaturen. Mit Kosten von 5 bis 8 Euro können pro Zapfstelle Einsparungen von 30 bis 50 Prozent erzielt werden.
- Für nichts und wieder nichts tropft es aus undichten Hähnen. So können in einem Privathaushalt täglich sechs Liter sinnlos verbraucht werden. Das macht im Jahr 2190 Liter und ist erheblich teurer als eine neue Dichtung, die nur ein paar Euro kostet.
- Der Verbrauch für die Toilettenspülung kann mit modernen Spülkästen halbiert werden. Die Stopptasten sind auch als Nachrüstsätze für 5 – 10 Euro erhältlich.
- Beim Kauf von Wasch- und Spülmaschinen sollte auf einen niedrigen Strom– und Wasserverbrauch geachtet werden. Moderne Waschmaschinen verbrauchen 35 bis 50 Liter pro Waschgang. Sparsame Spülmaschinen benötigen 15 –17 Liter pro Durchlauf.
- Die Spülmaschine sollte nur vollbeladen angestellt werden. Bei leichter Verschmutzung können auch Sparprogramme eingestellt werden.
- Pflanzen nur gießen, wenn es kühl ist. Ansonsten verdunstet jede Menge Wasser ungenutzt.