Energieökonomin warnt vor Bau neuer Kohlekraftwerke
Stand: 31.12.2010
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Berlin - Die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat vor dem Bau neuer Kohlekraftwerke gewarnt. Für ein modernes regeneratives und intelligentes Energiesystem sei die Verbrennung von Kohle ein Auslaufmodell, sagte Kemfert der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstag). Kohle- und Kernkraft erschwerten zudem den Umstieg auf die erneuerbaren Energien.
"Neue Kohlekraftwerke zementieren ein altes, auf Großtechnologien fokussiertes Energiesystem", sagte Kemfert. Sie seien "schwer zu regeln und eignen sich damit auch nicht für den Aufbau intelligenter Stromnetze, die Erzeugung und Verbrauch von Strom künftig steuern sollen". Wegen der steigenden Kosten durch die CO2-Abgabe könnten derartige Kraftwerke auch in absehbarer Zeit nicht mehr rentabel gefahren werden. Volkswirtschaftlich drohten daher "milliardenschwere Investitionsruinen".
Auch angesichts der von der Bundesregierung beschlossenen Laufzeitverlängerung für die Kernkraft "können wir auf den Neubau von Kohlekraftwerken verzichten", sagte Kemfert. Neben den regenerativen Energien könnten moderne Gaskraftwerke eventuellen Engpässen vorbeugen. Daran führe auch aus Klimaschutzgründen kein Weg vorbei. "Gaskraftwerke sind wesentlich flexibler an- und abzuschalten und könnten deshalb ideal zusammen mit regenerativen Energien betrieben werden."
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