Energiemarktreport 2011/2012 erschienen
Stand: 26.04.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Verivox und Kreutzer Consulting haben den Energiemarktreport 2011/2012 veröffentlicht. Die Studie analysiert die Entwicklung des Wettbewerbs auf den Energiemärkten für Privat- und Gewerbekunden im Jahr 2011 und bietet einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
„Das Jahr 2011 hat den Energiemarkt in vielerlei Hinsicht verändert“, sagt Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox. „Die Energieversorger müssen sich auf diese Veränderungen einstellen und geeignete Strategien für die Zukunft entwickeln.“
Neue Produkte: Smart Home, Effizienzangebote, Klimasparbriefe
In der Energiebranche gelten Produkte rund um das vernetzte Zuhause als eines der großen Zukunftsthemen, das unter dem Begriff „Smart Home“ zusammengefasst wird. Neben RWE haben bereits einige kleinere Versorger derartige Produkte auf dem Markt positioniert. Viele weitere Energieanbieter planen die Einführung ähnlicher Produkte, bekommen jedoch Konkurrenz aus der Telekommunikationsbranche, wo eigene Lösungen entwickelt werden. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Akteure sowie die Marktpotenziale von Smart Home werden im Rahmen des Energiemarktreports ausführlich beleuchtet. Eine Reihe von Handlungsempfehlungen rundet die Untersuchung ab.
Im Bereich Energieeffizienz sind vor allem die großen Versorger im Jahr 2011 aktiv geworden. Dazu gehören Angebote zur Steigerung der Heizungseffizienz, Energiesparshops und Energieberatungspakete. Wie gut diese Produkte von den Verbrauchern langfristig angenommen werden, ist jedoch noch offen. Eine hohe Aktzeptanz fanden „Klima-Sparbriefe“, die von vielen kommunalen Versorgern im Jahr 2011 aufgelegt wurden. Hier können Privatkunden in Fonds einbezahlen, mit dem der Ausbau Erneuerbarer Energien gefördert wird. Die Anbieter garantieren sehr unterschiedliche Zinssätze, dennoch sind die angebotenen Kontingente in der Regel sehr schnell ausverkauft.
Steigende Preise, Kooperationen und spezielle Angebote
Im Jahr 2012 ist sowohl im Strom- als auch im Gasbereich mit steigenden Preisen zu rechnen. Bei den Strompreisen ist bereits jetzt zu beobachten, dass die Versorger die Preissteigerungen des Jahreswechsels 2011/2012 an ihre Kunden weitergeben. Im Gasmarkt steht die Weitergabe von gestiegenen Beschaffungskosten an, weshalb hier ab Sommer 2012 mit flächendeckenden Preissteigerungen gerechnet werden muss.
Vor diesem Hintergrund bemühen sich viele Energieversorger, ihren Kunden über die verschiedensten Kanäle differenzierte Angebote zu machen. Dazu gehören nicht nur Tarifrechner und die eigene Webseite, sondern auch die Kundenansprache in sozialen Netzwerken und die Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel. Dabei werden für einzelne Kundengruppen spezielle Tarife entworfen, die jeweils interessante Zusatzleistungen beinhalten.
Wettbewerbsintensität auf Anbieterseite deutlich erhöht
Wie bereits in den Vorjahren ist die Anzahl der Anbieter deutlich angestiegen. Im Jahr 2011 sind insgesamt 40 neue Strom- und 36 neue Gasanbieter in den Markt eingetreten. Bei den neuen Anbietern handelt es sich in den meisten Fällen um Stadtwerke oder Vertriebsmarken von Stadtwerken, die in den überregionalen Wettbewerb eingetreten sind. Zusätzlich haben viele bereits aktive Anbieter ihre Vertriebsgebiete weiter ausgebaut. Inzwischen gibt es 61 Strom- und 30 Gasanbieter, die bundesweit Tarife anbieten.
„Der anbieterseitige Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt steigt seit Jahren stetig an“, so Reese. „Wer aus der Vielzahl der Angebote herausstechen will, muss innovative Tarife präsentieren.“
Hintergrundinformationen
Der Energiemarktreport erscheint zum vierten Mal. Neben der Aufbereitung von Preisniveau und Preisentwicklung bei allen Anbietern für Privat- und Gewerbekunden auf dem Strom- und Gasmarkt enthält er Analysen zu Netznutzungsentgelten, Vertriebsmargen und dem regionalen Wechselverhalten der Verbraucher. Ein Ausblick auf die Marktentwicklung im laufenden Jahr rundet das 130 Seiten umfassende Werk ab.