Energielabel für Haushaltsgeräte oft fehlerhaft
Stand: 14.12.2015
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Berlin - Wer sich einen Fernseher, Kühlschrank oder eine Waschmaschine zulegt, achtet meistens auch auf an den Produkten angegebenen Energieverbräche. Oft sind sie falsch. Eine Untersuchung von fast 10.000 Haushaltsgeräten bei 40 Einzel- und Online-Händlern habe Mängel bei den Angaben aufgezeigt, teilten der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Freitag in Berlin mit.
Fernseher, Kühlschränke, Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte müssen den Angaben zufolge seit vielen Jahren mit dem EU-Energielabel gekennzeichnet werden. Doch nicht immer könnten sich Verbraucher auf die Qualität der Kennzeichnung verlassen, erklärten vzbv und BUND. Manchmal fehlten die Label komplett. Manche seien falsch angebracht gewesen oder enthielten fehlerhafte Angaben.
Fernseher am häufigsten falsch ausgezeichnet
Besonders schlecht schnitten laut vzbv und BUND Fernseher ab. Im Einzelhandel war demnach auch mehr als fünf Jahre nach Inkrafttreten der Vorgaben immer noch jeder sechste Fernseher nicht richtig gekennzeichnet. In Verbrauchermärkten sei dies sogar bei jedem vierten getesteten Produkt der Fall gewesen.
Handel muss nachbessern
vzbv-Energieexpertin Marion Jungbluth forderte Handel und Hersteller auf, Produkte richtig zu kennzeichnen. Insbesondere wenn eine individuelle Beratung nicht gewährleistet werden könne, müsse das Energielabel für ein "Minimum an Verbraucherinformation" sorgen.
"Der laxe Umgang mit Energielabeln ist kein Kavaliersdelikt", kritisierte BUND-Experte Robert Pörschmann. Ohne korrekte Angaben liefen Verbraucher Gefahr, ungewollt Stromfresser zu kaufen. Verbraucher und Klima zahlten dafür über Jahre die Zeche.