Energiekosten: Nicht jeder profitiert von Preissenkungen
Stand: 12.02.2015
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Die Hoffnung auf flächendeckende Preissenkungen bei Strom und Gas bestätigt sich im ersten Quartal 2015 nicht. Das hat eine Analyse des unabhängigen Verbraucherportals Verivox ergeben.
Hälfte der Stromversorger senkt Preise nicht
Während zum Jahreswechsel 382 Stromanbieter ihre Konditionen um durchschnittlich 2,4 Prozent nach unten angepasst haben, folgen im Februar und März nur 44 weitere. Rund die Hälfte der Grundversorger hält sich nach wie vor mit Preissenkungen zurück. 40 Versorger haben für das erste Quartal 2015 sogar Preiserhöhungen um durchschnittlich 2,8 Prozent bekannt gegeben.
„Die Hoffnung, dass viele weitere Stromanbieter in den ersten Monaten des neuen Jahres mit Preissenkungen nachziehen, hat sich nicht erfüllt. Immerhin haben mit RWE und Vattenfall mittlerweile zwei große Versorger Preissenkungen angekündigt – Vattenfall in Hamburg sogar rückwirkend zum 1. Januar“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox.
Gas: Noch keine Trendwende in Sicht
Auch die Gasversorger zögern weiter mit Preissenkungen. Zum Jahreswechsel hatten 88 Anbieter ihre Preise um durchschnittlich 5,2 Prozent gesenkt. Im Februar und März wollen sich 13 Anbieter anschließen. Die große Mehrheit der Gasversorgungsunternehmen hält die Preise im ersten Quartal stabil.
„Der Preissturz beim Erdöl hat bei vielen die Erwartung geweckt, dass nun auch die Gaspreise sinken müssten. Wir beobachten jedoch schon seit Jahren, dass sich die Öl- und Gasmärkte auseinanderentwickeln. Anstatt auf fallende Preise zu hoffen, sollten Verbraucher daher selbst zur Tat schreiten, Preise vergleichen und den Anbieter wechseln“, sagt Jan Lengerke.
Große Preisunterschiede bei Strom und Gas
Ein Haushalt, der Energie zu den Konditionen der Grundversorgung bezieht, zahlt aktuell durchschnittlich 1.204 Euro für 4.000 kWh Strom und 1.497 Euro für 20.000 kWh Gas. Durch einen Wechsel zum günstigsten verfügbaren Tarif (ohne Vorauskasse) lassen sich durchschnittlich 358 Euro beim Strom und 460 Euro beim Gas sparen.