Energiekonzern Statoil: mehr Gas an europäische Erzeuger liefern
Stand: 17.01.2011
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Frankfurt - Das mehrheitlich staatliche norwegische Energieunternehmen Statoil plant, mehr Gas an Stromerzeuger in Europa zu verkaufen. "Wir reden darüber derzeit mit allen großen europäischen Stromerzeugern." Dies sagte Statoil-Manager Rune Bjørnson, der für das internationale Gasgeschäft zuständig ist, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Montag). "Wir diskutieren Preiskonzepte, die die Interessen der Stromerzeuger berücksichtigen und genau auf die Verstromung von Gas abgestellt sind." Er betonte, dass dies jedoch nicht als ein grundsätzliches Abrücken vom bisherigen Prinzip der langfristigen Bindung des Gaspreises an die Entwicklung des Ölpreises verstanden werden solle. Die Verstromung von Gas werde für den Konzern ein zunehmend wichtigeres Geschäftsfeld.
Dabei hoffen die Norweger auf die europäische Umweltpolitik. Denn der Anteil von Kohlendioxid im Gas liegt um zwei Drittel unter dem von Kohle. Wenn für die Kohleverstromung teure Emissionszertifikate zugekauft werden müssen, könnte das den Bau von Gaskraftwerken zusätzlich attraktiv machen. Von den Kraftwerken, die älter als 30 Jahren seien und deshalb bald ersetzt werden müssten, arbeiteten mehr als die Hälfte auf Basis von Kohle oder Öl, sagte Bjørnson. "Deren Erneuerung bietet ein großes Potential für den Bau von Gaskraftwerken." 2009 wurden in Deutschland nach Branchenangaben rund 13 Prozent der Stromerzeugung aus Gas gewonnen, etwa doppelt so viel, wie die Windenenergie beitrug.