Energiekonzern MVV kritisiert AKW-Laufzeitverlängerung
Stand: 31.05.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Mannheim - Der Energiekonzern MVV Energie AG schließt nicht aus, gegen eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken zu klagen. Der Mannheimer Versorger habe auf Grundlage des Atomausstiegs in moderne Anlagen zur Energieerzeugung investiert. Bei einer Laufzeitverlängerung werde diesen Investitionen die Entscheidungsgrundlage entzogen. Dies kritisierte MVV-Chef Georg Müller in der Online-Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit". "Daher können wir im Moment auch in juristischer Hinsicht nichts ausschließen", so Müller.
Die Investitionen des fünftgrößten deutschen Versorgers dürften nicht von Legislaturperiode zu Legislaturperiode oder je nach politischer Couleur infrage gestellt werden, sagte Müller. Die von der schwarz-gelben Bundesregierung geplante Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke nannte er den "tiefgreifendsten energiewirtschaftlichen Einschnitt in den vergangenen zehn Jahren".
MVV war 1999 von der Stadt Mannheim als erstes kommunales Energieunternehmen in Deutschland an die Börse gebracht worden. Seitdem hat sich der Versorger unter anderem an der Energieversorgung Offenbach sowie den Stadtwerken Solingen, Ingolstadt und Kiel beteiligt. In Tschechien ist MVV stark im Fernwärmegeschäft.
Nachrichten zum Thema
- Stromkonzerne planen bereits mit AKW-Laufzeitverlängerung
- "Ihre Atompolitik stinkt" - Protest gegen Laufzeitverlängerung
- Frage nach Atom-Laufzeitverlängerung wird zum Konfliktherd
- SPD droht wegen AKW-Laufzeitverlängerung mit Verfassungsklage
- Streit um Verlängerung der Atomlaufzeiten ohne Bundesrat
- Koch: AKW-Laufzeitverlängerung auch ohne Bundesrat durchsetzen
- Nach der NRW-Wahl: Verunsicherung über Laufzeitverlängerung
- RWE zahlt E.ON Millionen-Betrag für AKW-Restlaufzeiten
- Regierungsberater: Laufzeitverlängerung für AKW unnötig