Energiekonzern EnBW zu hohen Abschreibungen gezwungen
Stand: 03.02.2016
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Die niedrigen Strompreise im Großhandel treffen die EnBW hart. Der drittgrößte Stromversorger in Deutschland muss abschreiben und Rückstellungen bilden. Insgesamt betragen die Sondereffekte 950 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. Auswirkungen auf das operative Ergebnis und die geplante Dividende an die Anteilseigner hätten die Maßnahmen aber nicht.
Den größten Posten machten Wertberichtigungen für den Kraftwerkspark mit rund 700 Millionen Euro aus, hieß es. Zusätzlich seien die im Halbjahresabschluss um 215 Millionen Euro erhöhten Rückstellungen für drohende Verluste aus nicht mehr kostendeckenden Strombezugsverträgen um weitere rund 35 Millionen Euro erhöht worden.
Wertberichtigungen werden üblich
Bereits im Juni 2014 hatte EnBW Wertberichtigungen von über einer Milliarde Euro vorgenommen. Wie die drei großen Wettbewerber Eon, RWE und Vattenfall haben die Karlsruher mit der sinkenden Ertragskraft herkömmlicher Kraftwerke zu kämpfen, die wegen des Ökostrom-Booms oft nicht mehr rentabel zu betreiben sind. Branchenbeobachter sehen EnBW aber in vielen Bereichen gut aufgestellt, weil der Konzern auch bei den erneuerbaren Energien stark aufgestockt hatte.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von rund 15,3 Milliarden Euro einen Überschuss von 710,8 Millionen Euro ausgewiesen. 2014 hatte es noch ein Minus von 450,7 Millionen Euro gegeben. Der Konzern befindet sich im Umbau weg von konventioneller Stromerzeugung und hin zu Windenergie und Gas.