Energiekommissar Oettinger warnt vor steigenden Strompreisen
Stand: 24.10.2011
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Baden-Baden - Vor einem Anstieg der Strompreise hat EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) gewarnt: Hohe Kosten für Energie gefährdeten den Wirtschaftsstandort Deutschland. Darüberhinaus sei aber auch der soziale Frieden in Gefahr, wenn ein Teil der Bevölkerung die Rechnung für Strom nicht mehr bezahlen könne.
"Ich bin überrascht, wie gedankenlos die Entwicklung der Strompreise hingenommen wird", sagte Oettinger am Samstag auf dem internationalen Wirtschaftsforum in Baden-Baden.
Deutschland zähle weltweit zu der Spitzengruppe bei den Strompreisen. Dies sei eine Ursache für die stetige De-Industrialisierung - energieträchtige Produktionen würden ins Ausland verlagert, sagte Oettinger. Deutschland müsse deshalb seine Subventionen für Solarenergie überdenken. "Das Erneuerbare Energiefördergesetz war klug, aber irgendwann müssen wir erkennen, dass die Sonne in anderen Ländern stärker und länger scheint."
Größtes Problem: Der Ausbau der Netze
"Wenn der Strompreis nochmals erhöht werden sollte, dann nur noch für die Infrastruktur." In Deutschland fehlten mindestens 2000 Kilometer Starkstromkabel, vor allem in der Verbindung von Windparks im Norden zu den Industriestandorten im Süden. "Dazu brauchen wir Geld und Genehmigungen." Wenn Deutschland diese Entwicklung verpasse, würden Franzosen die Leitungen von ihren Atomkraftwerken nach Deutschland verstärken und billigen Strom anbieten.