Energiekennzeichnung von Haushaltsgeräten oft mangelhaft
Stand: 14.02.2014
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Berlin - Bei Haushaltsgeräten wie Fernsehern und Kühlschränken muss eine Kennzeichnung über den Energieverbrauch des Geräts informieren. Doch das Label ist immer wieder unzutreffend oder fehlt, wie eine am Freitag vorgestellte Stichprobe des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und der Umweltschutzorganisation BUND ergab. Die Kennzeichnung der Energieeffizienzklasse sei aber gerade bei größeren Anschaffungen sehr wichtig, weil die Betriebskosten langfristig höher seien als der Kaufpreis, sagte der Leiter des vzbv-Geschäftsbereichs Verbraucherpolitik, Holger Krawinkel.
Die beiden Organisationen prüften den Angaben zufolge im Dezember und Januar bei 22 Händlern die Energiekennzeichnung verschiedener Haushaltsgeräte. Unter anderem wurden 1158 Fernseher untersucht - hier geht die Kennzeichnung von A++ bei geringem bis F bei hohem Stromverbrauch. Elf Prozent der Geräte hätten die notwendige Kennzeichnung nicht gehabt, bei sieben Prozent sei sie zwar vorhanden, aber fehlerhaft gewesen. Somit hätten bei jedem sechsten Fernseher korrekte Angaben gefehlt.
Leider werde die Kennzeichnung der Elektrogeräte von Herstellern und Handel nicht flächendeckend gewährleistet, beklagte der Leiter Energiepolitik des BUND, Thorben Becker. Die fehlende oder falsche Auszeichnung solcher Produkte sowie der Verkauf von Geräten, die wegen ihrer schlechten Energieeffizienz gar nicht in den Handel kommen dürften, führe zu einem zusätzlichen Energieverbrauch in Europa von 100 Terawattstunden im Jahr. Das entspreche rund 75 Prozent der Energie, die alle Haushalte in Deutschland zusammen im Jahr 2011 verbrauchten.
BUND und vzbv kritisierten auch, dass die Angaben auf dem Energielabel allein von den Herstellern verantwortet würden und nicht ausreichend kontrolliert werden könnten. Gemeinsam mit 14 weiteren Organisationen in Europa wollen BUND und vzbv deshalb die Kennzeichnungen intensiver prüfen und den Verbrauch einzelner Produkte dazu auch im Labor testen.